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Apple shade

By @NickyColman, Flickr, CC-Lizenz

Wie wurden Google, Facebook, Apple & Co. groß und was kommt nach ihnen?

Im Vergleich zu großen Konzernen der klassischen Industrie sind Facebook und Google, ja selbst Apple noch recht junge Hüpfer. Apple ist noch keine 40 Jahre alt, erst vor gut 10 Jahren begann mit dem Verkaufserfolg des iPods der Aufstieg in die heutige machtvolle Position. Google ist noch keine 15 Jahre alt, Facebook gerade mal acht. Und doch scheint ihre Dominanz über die digitale Ökonomie derzeit unüberwindbar. Apple verteidigt seine Vormachtstellungen in Patentkriegen, Google ist das Synonym für Informationssuche im Netz und Facebook hat eine schiere Größe erreicht, die soziales Netzwerken und zwischenmenschlichen Austausch übers Netz auf anderen Plattformen zu Nischenphänomenen werden lässt. Amazon bündelt Verkaufsplattformen im Netz, Ebay hat sich als digitaler Marktplatz durchgesetzt. Aber wie lange bleibt das so? Myspace, Yahoo, AOL beispielsweise zeigen, wie schnell digitale Giganten straucheln können.

Heutige Netz-Start-Ups allerdings leben vor allem davon, dass sie Produkte entwickeln, die das Angebot der Giganten nutzen und ergänzen. Festigen sie damit deren Vormacht oder gelingt es dauerhaft, eine eigenständige Position aufzubauen?

 

Zwei weitere Linien kennzeichnen das digitale Innovationsgeschehen:

Erstens: Die genannten Größen im Software- und Social-Media-Bereich haben ihre Erfolgsgeschichten durch relative Offenheit begonnen. Apple stellte den Code seiner Betriebsysteme auf Open Source um, Google lässt seine Leistungen lange unentgeltlich nutzen, das eigene Betriebssystem Android ist ebenfalls auf Open-Source-Basis, Facebook ließ (wie Twitter) einige Zeit Drittanwender recht offen Zusatzanwendungen bauen. Doch mit iTunes und dem App-Store für iPhone und iPad hat Apple mittlerweile geschlossene Umwelten perfektioniert, die die Konsumenten bei ihnen halten und Traummargen generieren. Der Patentkrieg gegen Konkurrenten tut sein Übriges. Google zwingt Stück für Stück die Nutzer eines ihrer Dienste in ihren kompletten Dienstekosmos, Facebook kauft mögliche Konkurrenten und versucht immer stärker, die eigenen Nutzer davon abzubringen, sich außerhalb des eigenen Angebots zu bewegen. Wie funktioniert Innovation im Netz und offen ist die Innovationskultur rund ums Netz also wirklich?

Zweitens: Abgesehen vielleicht von Apple, die eine enge Verzahnung von Hardware und digitalem Content verkaufen, benötig(t)en alle Netzunternehmungen lange Vorlaufzeiten, bis sie wirtschaftlich erfolgreich sind. Wenn überhaupt. Ein Großteil der Netzwirtschaft lebt von Risikoinvestments. Sprich: Die coolen Tools für Handel, Vernetzung und Kommunikation brauchen das Dirty Money aus den Spekulationsblasen der internationalen Investmentbranche. Wie nachhaltig und ethisch sinnvoll ist das? Ob es ohne geht, darf indes momentan bezweifelt werden. Alle bisherigen Versuche bleiben, siehe oben, Nischenphänomene.

Als Geschäftsmodell bleibt neben der Branche des Online-Handels mit realen Gütern vor allem der Verkauf von Datensätzen über Nutzerverhalten und personalisierte Werbung. Google gelingt dies ganz gut, Facebook dagegen hat nicht zuletzt dank des Siegeszuges des mobilen Internets immer noch Schwierigkeiten. Ob es genug Werbetreibende gibt, um mit diesem Geschäftsmodell eine vielfältige Netzökonomie aufzubauen? Und was bedeutet das für die Freiheit zur Vernetzung? Sind neue Geschäftsmodelle in Sicht? Wie bleibt das Netz innovationsfähig?

Rund um diese Themenkomplexe diskutiert Petra Sitte, die technologiepolitische Sprecherin der LINKEN im Bundestag und Mitglied der Enquetekommission „Internet und digitale Gesellschaft“ ist, mit Publikum und Panelteilnehmerinnen.

Ralf Bremer wird dabei vom Giganten Google berichten, Nora-Vanessa Wohlert hat den Überblick über deutsche Start-Ups. Caroline Drucker kennt aus ihrer Zeit bei Soundcloud ein typisches Start-Up, das mit Social Media Geld verdienen will und arbeitet mittlerweile für Etsy, einen Online-Händler. Marcel Weiß beschreibt und analysiert die Netzökonomie auf seinem Blog neunetz.com

 

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One Response to “Panel 2: The Big Thing and the Next Big Thing”

  1. […] zwei unserer Videodoku der Konferenz ist das Panel “The Big Thing and the Next Big Thing: Wie wurden Google, Facebook, Apple & Co. groß und …. Weitere Videos der anderen Panels und der beiden keynotes […]

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