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GEMA-Graffiti

Foto: xmx 2, Flickr (CC-by-nc-nd)

Netz für alle – Talk

Die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um das Urheberrecht drehen sich immer öfter auch um die Verwertungsgesellschaften. Nutzer sind frustriert, weil Videos auf YouTube gesperrt sind, die Clubs klagen über eine angeblich existenzbedrohende Tarifreform. Urheberinnen und Urheber aber nehmen die GEMA und andere Verwertungsgesellschaften in Schutz: als legitime Interessenvertretung von Komponisten, Textdichtern, Journalistinnen und Autorinnen, die mit ihrer Arbeit Geld verdienen wollen. Zugleich plant die Europäische Kommission eine Reform, die die Verwertungsgesellschaften zu mehr Transparenz verpflichten will.

Wo stehen Verwertungsgesellschaften Anfang des 21. Jahrhunderts? Für wen sind sie da? Wessen Interessen vertreten sie? Wir laden ein zur Diskussion über die Zukunft der kollektiven Rechtewahrnehmung.

Die Veranstaltung wird live im Internet übertragen.

Programm:

14.00 Uhr:
Einführung Lothar Bisky, MdEP GUE-NGL

14.10-15.30 Uhr:
Panel 1: Verwertungsgesellschaften in Europa

Die EU-Kommission diskutiert derzeit den Entwurf einer Richtlinie zur kollektiven Rechtewahrnehmung in Europa. Es geht darum, dass zwischen den Verwertungsgesellschaften in Europa mehr Wettbewerb entstehen soll. Das soll dazu führen, dass mehr grenzüberschreitende Onlineangebote entstehen. Wie sind diese Vorschläge zu bewerten? Vor welche Herausforderungen stellen sie die deutschen Verwertungsgesellschaften? Wie sieht die Zukunft der kollektiven Rechtewahrnehmung in Europa aus?

Mit
Dr. Tobias Holzmüller, Justitiar Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA)
Marie Humeau, Advocacy Manager European Digital Rights (EDRI)
Helmut Scholz, MdEP GUE-NGL, Mitglied im Ausschuss für Internationalen Handel

Moderation: Marika Tändler, Büro MdEP Lothar Bisky

16.00-17.30 Uhr:
Panel 2: Die Interessen der Urheber
Verwertungsgesellschaften sind Treuhänder der Urheberinnen und Urheber. Sie beanspruchen, deren Interessen zu vertreten. Zunehmend regt sich jedoch Kritik: an den Verteilungsplänen, den Wahrnehmungsverträgen, den vermeintlich mangelnden Mitbestimmungsmöglichkeiten. Künstler, die mit Creative-Commons-Lizenzen arbeiten, wollen mittlerweile eine eigene Verwertungsgesellschaft gründen, weil sie sich von der GEMA nicht vertreten fühlen. Die VG WORT ist unlängst von einem Autor verklagt worden, der Abzüge an seinen Ausschüttungen zugunsten der Verleger nicht mehr hinnehmen möchte. Unwichtige Einzelfälle? Oder Symptome für ein Knarren im Gebälk? Wie sieht das Verhältnis der Urheberinnen und Urheber zu den Verwertungsgesellschaften aus?

Mit
Ulf J. Froitzheim, Journalist, Autorenvertreter im Verwaltungsrat der VG WORT
Meinhard Starostik, cultural commons collecting society (C3S)
Thomas Ternes, Management Zoe Leela
C. Cay Wesnigk, Regisseur, Mitglied im Verwaltungsrat der VG BildKunst, Vorstandsmitglied AG Dokumentarfilm (AG DOK)

Moderation: Dr. Petra Sitte, MdB, wissenschaftspolitische Sprecherin DIE LINKE

18.00-20.00 Uhr
Panel 3: Die Interessen der Nutzer

Die neuen Tarife der GEMA für Clubs und andere Musikveranstalter haben zu einem Aufschrei der Entrüstung geführt. DJs beschweren sich über Kopiergebühren für Laptops. Missbraucht die GEMA ihr Monopol, um Clubs und Künstler abzuzocken? Oder wollen die Veranstalter sich eine goldene Nase verdienen und den Urhebern nichts abgeben? Ein ähnlicher Streit herrscht seit Jahren bei den Geräteabgaben. Hersteller und Verwertungsgesellschaften streiten immer wieder vor Gericht darüber, für welche Geräte Abgaben gezahlt werden müssen und wie viel. Die Verhandlungen zwischen Urhebern, Veranstaltern und Industrie waren lang nicht mehr so schwer wie heute. Liegt das in der Natur der Sache? Oder an Fehlern im System?

Mit
Ronny Kraak, DJ, Kraftfuttermischwerk
Olaf Möller, 1. Vorsitzender Clubcommission Berlin e.V.
Markus Scheufele, Referent Urheberrecht, Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM)

Moderation: Halina Wawzyniak, MdB, netzpolitische Sprecherin DIE LINKE.

Livestream:
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Der Livestream kann auch hier angeschaut werden: www.linksfraktion.de/livestream

www.rosalux.de

blog.die-linke.de/digitalelinke

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3 Responses to “Verwertungsgesellschaften im 21. Jahrhundert”

  1. […] Rosa-Luxemburg-Stiftung und LINKE Bundestagsfraktion veranstalten am Freitag, den 22.03.2012, eine Konferenz zur Zukunft […]

  2. […] Rosa-Luxemburg-Stiftung und LINKE Bundestagsfraktion veranstalten am Freitag, den 22.03.2012, eine Konferenz zur Zukunft […]

  3. Erwin Heil sagt:

    Wieder belegt eine Studie: Online-Piraterie wird überbewertet! Klicks auf Piraterie-Seiten steigern auch Klicks auf legale Musikshops: bit.ly/14fttKo
    Diesmal ist es der Wissenschaftsdienst der EU …

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