Feed on
Posts
Comments

solidarityDie RLS hat einen Text von Felix Stalder unter dem Titel „Digitale Solidarität“ zugänglich gemacht. Der Text ist 2013 ursprünglich auf Englisch unter dem Titel «Digital Solidarity» erschienen, in der Reihe PML Books Series, einem Kooperationsprojekt des Londoner Verlags Mute Books und dem an der Lüneburger Leuphana Universität angesiedelten Post-Media Lab. Aus der englischsprachigen Ankündigung:

Felix Stalder’s extended essay, Digital Solidarity, responds to the wave of new forms of networked organisation emerging from and colliding with the global economic crisis of 2008. Across the globe, voluntary association, participatory decision-making and the sharing of resources, all widely adopted online, are being translated into new forms of social space. This movement operates in the breach between accelerating technical innovation, on the one hand, and the crises of institutions which organise, or increasingly restrain society on the other. Through an inventory of social forms – commons, assemblies, swarms and weak networks – the essay outlines how far we have already left McLuhan’s ‘Gutenberg Galaxy’ behind. In his cautiously optimistic account, Stalder reminds us that the struggles over where we will arrive are only just beginning.

Tags: , , , ,

Vor kurzem war wieder Transformationskonferenz. Das Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung lud diesmal mit dem Schwerpunkt „Wie geht eigentlich ein «richtiges» Leben im «Falschen»? Lebensweisen, Reproduktion und Transformation“ ein. Dabei rückte auch die «digitale Revolution» in den Blick, denn sie verändert die Grenzen zwischen Arbeit und Leben, wird von gesellschaftlichen Gruppen und Akteuren unterschiedlich angeeignet, auf ihre emanzipatorischen Potentiale getestet, in Alltagsstrategien eingewebt und produziert neue Ungleichheiten. Neue Spaltungen
ziehen sich um den Globus. Dem widmete sich eine Arbeitsgruppe am Samstag morgen:

Digitale Lebensweisen und Technopolitics: Netzstrategien und Organisierung
Mit Rodrigo Nunes (Philosoph, Brasilien) und Miriyam Asfar (Oxford University, Großbritanien)
Moderation: Tadzio Müller (Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Lesetipps

Tags: , , , , , ,

doyle_understanding.inddIn seiner – leider bisher nur englischsprachig vorliegenden – materialistisch-kritischen Abhandlung über „Soziale Medien“ im Internet nutzt Christian Fuchs, Professor für „Social Media“ an der University of Westminster, das Kapitel über Facebook, um „socialist privacy“ als eine „alternative notion of privacy“ gegen die liberale Auffassung zu stellen. Letztere zeichne sich dadurch aus, zwar die großen Privatvermögen zu schützen, nicht jedoch die kleinen Konsumenten und Lohnabhängigen. So werden wachsende Ungleichheitsverhältnisse, Demokratiedefizite und die diese hervorbringenden kapitalistischen Produktionsverhältnisse verschleiert. Diese Konzeption sei für ein sozialistisches Verständnis von Datenschutz und Überwachung umzukehren:

Whereas today we mainly find surveillance of the poor and of citizens who are not owners of private property and surveillance for the protection of private property, a socialist privacy concept focuses on surveillance of capital and the rich in order to increase transparency and privacy protection of consumers and workers.
A socialist privacy concept conceives privacy as the collective right of dominated and exploited groups that need to be protected from corporate domination that aims at gathering information about workers and consumers for accumulating capital, disciplining workers and consumers, and for increasing the productivity of capitalist production and advertising. The liberal conception and reality of privacy as an individual right within capitalism protects the rich and the accumulation of ever more wealth from public knowledge. A socialist privacy concept as the collective right of workers and consumers can protect humans from the misuse of their data by companies. The question therefore is, privacy for whom? Privacy for dominant groups in regard to the ability to keep wealth and power secret from the public can be problematic, whereas privacy at the bottom of the power pyramid for consumers and normal citizens can be a protection from dominant interests. Privacy rights should therefore be differentiated according to the position people and groups occupy in the power structure. (159f)

Fuchs setzt dem prinzipiellen liberalen, idealistischen privacy-Begriff einen relationalen, klassentheoretisch relativistischen, materialistischen Begriff entgegen. Damit liefert er das analytische Instrumentarium, um politisch über die reine Empörung über Stasi 2.0 hinauszukommen und der Debatte um Internet- und Datensicherheit einen privateigentums- und damit systemkritischen Dreh zu geben. Continue Reading »

Tags: , , , , ,

Ich bericht mit Kurznachrichten-Beiträgen von der Konferenz „Freedom of Information Under Pressure“ heute in Wien: Alles zur und von der Konferenz findet sich unter dem Hashtag #foiup (hier nur meine Beiträge) auf Twitter. Twitter?!!?

Tags: , , , , ,

cc mw238

„Stop Watching Us“-Demo, Berlin 27.7.2013, cc mw238

Während der durch Edward Snowden ausgelöste Skandal über die weitreichenden Abhör-, Überwachungs- und Datenspeicherpraxen der National Security Agency (NSA) täglich neu in der Presse verhandelt wird und sich PolitikerInnen bemühen, den Skandal auszusitzen, reißen die Enthüllungen über das Ausmaß der bereits existierenden Überwachung nicht ab.

Der Sicherheitsexperte Bruce Schneier beschreibt in einem Blogbeitrag das zu Grunde liegende Problem ganz treffend:

Stellt Euch vor, die Regierung verabschiedet ein Gesetz, das alle Bürger verpflichtet, ein Tracking-Gerät zu tragen. Solch ein Gesetz würde sofort als verfassungswidrig identifiziert. Dennoch tragen wir alle mobile Telefone mit uns herum. Wenn die National Security Agency uns verpflichten würde, ihnen immer Mitteilung zu erstatten, wenn wir einen neuen Freund gefunden haben, würde die Nation rebellieren. Dennoch benachrichtigen wir Facebook. Wenn das Federal Bureau of Investigation von uns Kopien aller Gespräche und Korrespondenzen verlangen würde, würde es ausgelacht werden. Dennoch versorgen wir Google, Microsoft oder wer auch immer unsere E-Mail hosted, mit Kopien von unseren E-Mails. Wir stellen Kopien von unseren SMS an Verizon, AT&T oder Sprint zur Verfügung; wir stellen Kopien unserer Unterhaltungen für Twitter, Facebook, Linkedln zur Verfügung.“ (1)

Dass Firmen wie Google, Microsoft, Apple, Facebook und Yahoo nicht sorgsam mit unseren Daten umgehen, dass zugunsten von Werbeeinnahmen und Entwicklungsinteressen der Datenschutz der NutzerInnen eingespart wird, war längst bekannt. Die Debatte um Privatsphäre-Einstellungen, Cookies und Tracking wurde bisher vor allem in technischen Magazinen geführt. Was Kritikerinnen als potenzielle Überwachung anprangerten, wurde von den Firmen als Notwendigkeit zur Platzierung von Werbebotschaften bagatellisiert. Schnell entstand in der Öffentlichkeit der Eindruck, die Datenschutzexpertinnen seien paranoide Bürokratinnen, die bei Kleinigkeiten wie der Platzierung von Werbebotschaften überreagieren. Continue Reading »

Tags: , , , , , , ,

südlink„Facebook-Revolutionen” waren die Umbrüche der letzten Jahren in den arabischen Ländern sicherlich nicht. Der Begriff ist eher Ausdruck westlicher Arroganz, die selbst in Momenten politischer Umstürze einen Teil der Meriten für sich reklamiert. Einen großen Einfluss haben soziale Medien und Netzwerke aber auf jeden Fall, wenn heute Menschen irgendwo auf der Welt zusammenkommen, um sich für politische und soziale Veränderungen einzusetzen. Die Bandbreite des Einsatzes der neuen Medien ist enorm: Sie erleichtern die Menschenrechtsarbeit, helfen, Zensur und Vertuschung durch staatliche Stellen zu unterlaufen, und ermöglichen neue Formen des Protests. Die Zeitschrift „südlink“ produzierte für ihr Juni-Heft einen Schwerpunkt über SMS-Aktivismus, Video-Campaigning, politische BloggerInnen und das subversive Potenzial das Internets.

Tags: , , , ,

UnlikeUsReaderThe Unlike Us Reader (view|download pdf) offers a critical examination of social media, bringing together theoretical essays, personal discussions, and artistic manifestos. How can we understand the social media we use everyday, or consciously choose not to use? We know very well that monopolies control social media, but what are the alternatives? While Facebook continues to increase its user population and combines loose privacy restrictions with control over data, many researchers, programmers, and activists turn towards designing a decentralized future. Through understanding the big networks from within, be it by philosophy or art, new perspectives emerge. Read more

Tags: , , , ,

Am Nachmittag des 15.09. sprachen bei unserer Konferenz Teresa Bücker (Social Media-Redakteurin der SPD-Bundestagsfraktion), Halina Wawzyniak (LINKE MdB) und Till Westermeyer (parlamentarischer Berater für Netzpolitik für Bündnis 90/Die Grünen in Baden Württemberg) mit Wenke Christoph (Vorstand der Rosa Luxemburg Stiftung) über Möglichkeiten und Grenzen von E-Democracy. Hier ist die Aufzeichnung:

Tags: , ,

Wir basteln hinter den Kulissen fleißig am Programm der „Netz für Alle 2012“ und können mittlerweile unsere zwei Keynotespeaker präsentieren:

Glyn Moody
Der promovierte Mathematiker schreibt seit bald 20 Jahren im und über das Netz (bspw. bei Techdirt). Eines seiner frühen Steckenpferde war und ist dabei das Thema Open Source. In jüngerer Vergangneheit hat er sich intensiv mit ACTA und dessen Verwandten auseinandergesetzt.

Dr. Felix Stalder
Als Netz- und Gesellschaftstheoretiker befasst sich auch Felix Stalder seit den 1990ern mit dem Internet und was so dazugehört. Derzeit arbeitet und forscht er an der Zürcher Hochschule der Künste zu Medialen Künsten sowie am Institute for New Cultural Technologies in Wien.

Beide werden ihre Keynotes natürlich passend zum diesjährigen Konferenzthema „Kontrolle und Geschäft vs. Freiheit und Gleichheit im Netz“ zuspitzen.
Wir werden demnächst Abstracts und weitere Infos von beiden hier veröffentlichen.

Tags: , , , , ,

Für alle, die nicht dabei sein konnten oder es noch einmal sehen möchten: Die Keynotes und alle Panels von „Netz für Alle“ wurden auf Video aufgezeichnet.

Hier das Video zu Panel 4 „Wie das Internet Politik verändert„: Kathrin Senger-Schäfer, MdB (medienpolitische Sprecherin der Linksfraktion) im Gespräch mit Falk Lüke (Digitale Gesellschaft), Frank Rieger (Chaos Computer Club), Anne Roth (annalist.noblogs.org), Christoph Sydow (alsharq.de) und dem Publikum.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ROC_ugLQ7XE[/youtube]

Tags: ,

« Newer Posts - Older Posts »