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4. Dezember 2017, 19 Uhr
Die Zukunft unserer Städte
Smart Cities zwischen Datenextraktivismus und Rekommunalisierung. Luxemburg Lecture von Evgeny Morozov mit einem Kommentar von Andrej Holm

Veranstaltungsort
CRCLR Circular Economy House
Rollbergstr. 26
12053 Berlin

Der Begriff «smart» ist längst zu einem Schlüsselwort unserer Zeit geworden. Er scheint in der Lage, jeden beliebigen Gegenstand in ein Licht widerspruchsfreier Fortschrittlichkeit zu tauchen. Auch «Smart Cities» – rastlos angepriesen von Consultingfirmen, auf Technologiemessen und Konferenzen – rufen Bilder von intelligenten Ampelanlagen, vernetzten Mülltonnen und einem reibungslos funktionierendem öffentlichen Nahverkehr hervor. Trotz erheblicher Werbemillionen und Hochglanzprospekte hat diese Erzählung inzwischen allerdings Risse bekommen, ist vielfach als neoliberal-technokratisches Herrschaftsprojekt enttarnt. Bürger*innen protestieren gegen Videoüberwachung und Gesichtserkennung, gegen die Privatisierung städtischer Infrastrukturen und Vereinnahmung des öffentlichen Raums. Am 4. Dezember werden Evgeny Morozov und Francesca Bria ihre Studie vorstellen, in der sie «Die smarte Stadt neu denken. Wie urbane Technologien demokratisiert werden können». Wie fügt sich «Smartness» in das allgemeine Set neoliberaler Praxen und austeritätspolitischer Zwängen ein, mit denen die Handlungsautonomie der Städte seit Jahrzehnten beschnitten werden? Welche Rolle spielt die Erfassung und Verarbeitung von Unmengen an Daten für die fortgesetzte Privatisierung öffentlicher Infrastrukturen? Welchen Handlungsspielraum haben hier kommunale Akteure angesichts globaler Finanzmärkte, knapper Haushalte und restriktiver Sparpolitik? Und wie lassen sich sowohl die Verfügung über unsere Daten, als auch notwendige soziale Infrastrukturen unter demokratische Kontrolle bringen?

 

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