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No to UBER Sign, cc by Jon Worth

Der Leak der «Uber Files» legt die Reichweite der viele Millionen Pfund schweren Lobbykampagnen der Firma offen – und wie sie mit Regierungen auf der ganzen Welt zusammenarbeitet, um Arbeiter*innenrechte zu auszuhöhlen – damit es nicht soweit kommt wie in Griechenland, wo der Plattform-Konzern 2018 ausnahmsweise auch einmal den Rückzug antrat.

«Manchmal haben wir Probleme, weil wir eben verdammt nochmal illegal sind.» Das waren die Worte von Nairi Hourdajian, Leiterin der Abteilung für internationale Öffentlichkeitsarbeit bei Uber, in einer Nachricht an einen Kollegen. Die Nachricht stammt aus dem Jahr 2004, als der Firma in Thailand und Indien die Schließung drohte. Dieses Eingeständnis, Teil einer Fundgrube von über 124.000 geleakten Dokumenten und Schriftwechseln aus den Jahren 2013 bis 2017, genannt die «Uber Files», zeigt, wie Uber zu einem weltweiten Fahrdienstunternehmen wurde: indem es gegen Gesetze verstieß, sich Kontrollen entzog, Beziehungen zu Mächtigen pflegte und seine Fahrer*innen mit den Konsequenzen allein ließ.

Die Dokumente liefern neue Informationen zu Themen, die bereits im Laufe der letzten Jahre ans Licht gekommen waren.

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Die Programmoberfläche des „Heroic Games Launcher“

Ein guter Freund, akademischer Soziologe, setzt auf Linux, weil er da durch Vollverschlüsselung und Nicht-Angebundenheit an us-amerikanische Firmen-Server die Datenschutzvorgaben für den Umgang mit seinem mitunter personenbezogenen empirischen Material im Vorbeigehen einhält. Von seinen Kolleg*innen werde er dafür beneidet, denn die brechen mit ihren schicken Mac-Geräten wissentlich die Regeln, kommen aber nicht los davon und bleiben damit auf ihr schlechtes Gewissen zurückgeworfen.

Er berichtet aber auch, dass diese Erfahrungen mit Linux und Open Source in der Betriebssystemdiskussion mit seinen Teenager-Kids kaum etwas bringen. Denn dort drehe sich letztlich alles ums Daddeln. Und das gehe ja bekanntlich nur gut mit Windows. Diese – veraltete, Konzern-Interessen-geprägte – Sicht widerlegt der lesenswerte Artikel „Gaming unter Linux: Braucht es zum Spielen noch Windows?“. Lesenswert, weil er seine Argumentation gleich noch mit einer ganz praktischen Anleitung unterlegt, wie die Spiele in Linux ohne größeren Aufwand in Betrieb zu nehmen sind. Weiterlesen

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Kooperationsprojekt von BdWi, FIB, fzs, ÖH und RLS in Regensburg, am
Donnerstag, 14.09.2023 bis Sonntag, 17.09.2023
Zum Anmeldungsformular (hinter dem Link ggf. noch runterscrollen)

Digitalisierung und Demokratie – Herausforderungen nicht nur für Hochschulpolitik.

Längst ist die Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt kein „Neuland“ mehr, dennoch stellt der wissenschaftlich-technische Fortschritt uns immer wieder vor neue Herausforderungen, die auch Fragen von gesellschaftspolitischer Bedeutung umfassen. Nicht nur das Beispiel Twitter zeigt, wie umkämpft die Kommunikationsmittel des Mediums Internet sind. Die wachsende Verbreitung von Techniken der „Künstlichen Intelligenz“ oder Videokonferenzformaten erzeugen auch im Hochschulbereich Bedarf, sich mit den möglichen Folgen des technologischen Wandels kritisch auseinanderzusetzen. Weiterlesen

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ChatGPT hat seinen Spitzenplatz schon wieder an den Twitter-Konkurrenten „Threads“ aus dem Hause Meta/Facebook verloren. Quelle: statista

Letzten Donnerstag fand das IfG-Kolloquium statt zum Thema „Politische Ökonomie von ChatGPT“. Ich möchte hier kein Protokoll veröffentlichen, sondern nur einige der Materialien, die angesprochen und im Chat verteilt wurden, mehr oder weniger kommentiert zusammenstellen.

Zu Gast mit 7 Thesen (als 10 Thesen ausgearbeitet für rosalux.de) war Timo Daum, der ja schon länger am Thema arbeitet:

  • seine Monographie zum Thema: „Die Künstliche Intelligenz des Kapitals“ (2019)
  • lesenswerter Mehrteiler über das „digitale China“ (2022).
  • Artikel im Sammelband „Marx und die Roboter“ (2019), wo er schon seine polit-ökonomische Orientierung anlegt: Er geht dem aktuellen Hype um Künstliche Intelligenz nach und konstatiert, dass wir uns derzeit in einer Phase der KI-Entwicklung befinden, in der ihre Anwendungstechnologien von Digitalkonzernen massenmarktfähig gemacht und zur Alltagstechnologie werden. Damit gelinge es auch, eine neue gesellschaftliche Betriebsweise zu konsolidieren, in der die Extraktion, Auswertung und Verwertung von Daten ins Zentrum der ökonomischen Aktivität gerate.

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Bild: John Piercy, via flickr, by-nc-nd

Aus gegebenem Anlass etwas Empirie zum Thema „Reichweitenmessung von Web-Angeboten mittels Klickzahlen“  – inklusive einer im Hinblick auf die Arbeit der parteinahen Stiftungen bilanzierenden Zuspitzung. Zunächst eine Vorbemerkung: Netzfueralle zählt ja erst gar keine Zugriffe, erhebt gar keine Daten mehr seit Einführung der DSGVO. Denn die Zugriffe auf die Seiten hier sinken, sobald Daten gesammelt werden: Mit Datensammelei verschrecke ich privacy- und überwachungssensibles Publikum. Und an ein solches wende ich mich ja nicht zuletzt mit meinen zielgruppenbewussten und angebots-orienterten Inhalten. Solche Leute klicken die Seite offensichtlich mitunter eher gleich wieder weg als ihr Einverständnis zur Datensammelei zu erteilen, Pseudonymisierbarkeit hin oder her. Abgesehen davon, dass die ganzen Einverständnis-Popup-Dinger sowieso ziemlich nerven.

This said, möchte ich mich auf eine Studie beziehen, die die Aussagekraft von Klicks untersucht hat. Diese Studie hat für Aufsehen gesorgt und sicherlich auch viele Klicks erhalten, wurde aber tatsächlich von vielen Menschen gelesen. Zu diesem „aber“ gleich mehr. Die Studie wurde von der Firma Chartbeat durchgeführt und basiert auf den Texten von Time.com, der Online-Version des mittlerweile über 100 Jahre alten US-amerikanischen Magazins. Chartbeat ist kein beliebiges Werbeunternehmen, sondern ein ernstzunehmender kommerzieller Konkurrent von Google Analytics, neben der nicht-kommerziellen Open-Source-Alternative Matomo, die man selbst hosten kann. Ich zitiere aus der Studie: Weiterlesen

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KI bleibt Thema, ich habe hier auf dem Blog die Freisetzung von KI-Algorithmen beobachtet, eine polit-ökonomische Monographie annotiert und die Richtung einer grundsätzlichen Herrschaftskritik skizziert. Dennoch habe ich auch anhand eigener Spielereien mit Open-Source-Varianten den Möglichkeitsraum dieser Werkzeuge angetestet und dabei viel gelernt.

Ein Lernerlebnis möchte ich besonders hervorheben, weil es nicht nur zentral ist, sondern notwendig, um zu begreifen, was Große Sprachmodelle überhaupt tun und können, aber eben auch nicht können. Große Sprachmodelle (large language models, LLMs) bilden die Klasse von „KI“, um die es gerade hauptsächlich geht, mit ChatGPT (OpenAI/Microsoft) als ihrem prominentesten Vertreter. Aber auch die anderen Großkonzerne sind alle mit ihren je eigenen Modellen dabei.

Mein Lernerlebnis in einem Satz: Ich habe gelernt, dass LLMs den Aufbau ihrer Aussagen u.a. mit Hilfe von Zufallsentscheidungen betreiben. Und dieses Funktionsmerkmal sollte doch in den gesellschaftlichen Debatten um den Einsatz von LLMs nicht nur eine größere, sondern überhaupt mal eine Rolle spielen.

Gelernt hab ich das bei der vergnüglichen Lektüre eines Erklärbär-Artikels des Mathematikers Stephen Wolfram:

What Is ChatGPT Doing … and Why Does It Work?

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Seit Anfang Mai streiken die Schreibenden der kalifornischen Kultur-, und das ist in erster Linie: Film- und Video-Streaming-Industrie. Was bei den kürzeren Meldungen dazu oft übersehen wurde: Im Streik der »Writers Guild of America« (WGA) 2023 geht es erstmals zentral und explizit um die Forderung nach staatlicher Regulierung von sogenannter Künstlicher Intelligenz. Aus dem Forderungskatalog: „Regulate use of material produced using artificial intelligence or similar technologies“. Die Chat-Roboter sollen verboten bzw. ihr Einsatz eingeschränkt werden. In den Worten von John August, Autor von Big Fish und Aladdin und Mitglied der Verhandlungsdelegation: “The challenge is we want to make sure that these technologies are tools used by writers and not tools used to replace writers”. Längere Artikel gehen ausführlich auf diese Dimension des Streiks ein, z.B. die NYT unter dem reißerischen Titel TV’s War With the Robots Is Already Here. Der Hollywood Reporter analysiert die Potentiale der Maschinen als Streikbrecher in As Writers Strike, AI Could Covertly Cross the Picket Line. Weiterlesen

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Nicht nur die Netzbewegung hat sich kampagnenförmig aufgestellt gegen die andauernden Zumutungen beim Thema Chatkontrolle seitens der nationalen und EU-Exekutive. Auch die parteiförmige Linke ist „umfassend“ gegen dieses Vorhaben einer Gesamt-EU-Digital-Plattform-Stasi. Von der Sache her ist die Sache eindeutig, möchte man meinen, denn eine Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des EU-Parlaments zerlegt die Überwachungspläne der EU-Kommission komplett: Deren Vorschlag einer Chatkontrolle verletze die Grundrechte, sei technisch fragwürdig und würde wohl mit bestehender Rechtsprechung kollidieren.

 

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Das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) stiftet den Weizenbaum-Studienpreis in Erinnerung an den Wissenschaftler und Informatik-Pionier Professor Dr. Joseph Weizenbaum in Würdigung seiner Verdienste um einen kritischen Blick auf die Informatik. Joseph Weizenbaum, der Erfinder von ELIZA, war an der Gründung des FIfF maßgeblich beteiligt, wirkte lange Zeit im Vorstand mit und trug durch seine wissenschaftlichen Leistungen und seine anti-militaristische und friedensorientierte Haltung in vorbildlicher Weise zur Arbeit und zu den Zielen des FIfF bei.

Bis zum 15. Juni 2023 können Qualifikationsarbeiten (Bachelor-, Master-, Diplomarbeiten oder Dissertationen) eingereicht werden, die in den letzten zwei Jahren vor Nominierungsschluss abgeschlossen wurden. Die Ausschreibung bezieht sich zwar schwerpunktartig auf Abschlussarbeiten in Informatik, jedoch wird auch zur Einreichung thematisch verbundener Fachgebiete ausdrücklich eingeladen.

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