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Es folgt die Videodokumentation unseres dritten Panels. Herbert Behrens diskutierte mit seinen Gästen über „Netzwerkmanagement und Deep Packet Inspection – Wer kontrolliert das Netz?„. Hier ist die Aufzeichnung:

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mit: Hendrik Schulze (ipoque), Thomas Grob (Deutsche Telekom), Rüdiger Weis (Beuth Hochschule), Frank Rieger (CCC)
Moderation: Herbert Behrens (DIE LINKE).

Hendrik Schulze:
dpi kann vieles heißen. Für mich ist dpi eine Art Röntgengerät: kann man zur Diagnose einsetzen, aber auch, um Koffer zu scannen. Es ist ein Tool, um Informationen zu bekommen. Ob man damit Urheberrecht durchsetzen oder Netzwerkmanagement betreiben will, ist eine Frage der Anwendung. Wir können auf dpi verzichten, aber das Ergebnis wird den Menschen nicht gefallen. Das Netz war noch nie neutral. Netzneutralität wird zu oft gleichgesetzt mit freiem Internet. Internetnutzer werden heutzutage dort diskriminiert, wo es keinen Breitband-Zugang gibt.

Rüdiger Weis:
dpi ist kein Röntgengerät, sondern ein universeller Nacktscanner, der für alle Pakete verwendet wird. Das ist professioneller als die Stasi: Jedes einzelne Paket wird geöffnet. dpi ist ein universelles Schnüffeltool.

Hendrik Schulze:
Es stimmt, das Potenzial ist vorhanden, aber ob Zensur stattfindet oder nicht, ist eine gesellschaftliche Entscheidung.
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Lupe

Foto: Robbie1, Flickr CC-Lizenz

Grundlegender Ansatzpunkt aller Strategien zur Kontrolle des Internet bildet der Zugriff auf die physische Transportinfrastruktur. Im Besitz entsprechender Steuerungstechnologien verfügen die Netzbetreiber über ein Werkzeug, das es erlaubt, Datenpakete potentiell nach Inhalt, Quelle oder Ziel zu differenzieren, und eben auch, missliebige Datenverkehre zu unterbinden. Die Technologie der tiefen Paketinspektion – Deep Packet Inspection, abgekürzt: DPI – greift zu auf Informationen in Bewegung. Beim Durchlaufen von digitalen Inspektionsstellen wird nicht nur der Header (Absender- und Empfängeradresse) eines Datenpaketes ausgelesen, sondern auch das dazugehörige Datenfeld (Inhalt) selbst. Letzteres beinhaltet die eigentlichen Nutzinformationen.

Deep Packet Inspection kann sowohl zu Netzwerkmanagement und -sicherheit als auch zu Datenidentifizierung und -manipulation eingesetzt werden. Das Einsatzspektrum der Technologie reicht von Bandwidth Management und Network Security über User Profiling und Lawful Interception bis hin zu Copyright Policing und Content Control. Das Panel wird sich aus Sicht von Netzbetreibern, DPI-Produzenten, Informatik und Informationsfreiheit mit folgenden Fragen beschäftigen:

Welche Technologien des Netzwerkmanagements kommen heute wo zum Einsatz? Wie funktioniert Deep Packet Inspection? Was kann es, was nicht? Welche Voraussetzungen für eine Priorisierung bestimmter Datenströme müssen in der Netzinfrastruktur bestehen? Besteht ein ökonomischer oder technologischer Automatismus hin zu einem Zweiklasseninternet? Ist Deep Packet Inspection zur Bekämpfung von Urheberechtsverletzungen geeignet, bestehen Umgehungsformen? Welche Auswirkungen hätte der Einsatz von Netzwerktechnologien zur Rechtsdurchsetzung auf die Kommunikations- und Meinungsfreiheit?

Referenten:

Moderation:
Herbert Behrens

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