Dr. Nadine Müller, Sozialwissenschaftlerin und Speakerin in Panel 1 „Digitalisierte Arbeit als bezahlte Arbeit„, setzt sich in ihren Vorabthesen für die Diskussion mit der veränderten Arbeitswelt im Spannungsfeld von Computerisierung, Individualisierung und Prekarisierung auseinander. Ihre These: erst eine demokratische Gestaltung computerisierter Arbeit jenseits neoliberaler Prekarisierungseffekte ermöglicht die Entstehung einer kooperativen Individualität.
Wir dokumentieren im folgenden ihre Vorabthesen:
Thesen zum Panel: Digitalisierte Arbeit als bezahlte Arbeit
„Computerbasierte Arbeitsformen“
Mit der Computerisierung verliert erstens die mechanische Maschine als Kernstück der industriellen Produktion an Bedeutung; an ihre Stelle rückt mehr und mehr Software als das dominante Arbeitsmittel. Zweitens verändert sich die Arbeitsorganisation: die Planung wird kooperativ, die Kooperation komplex und die Arbeitsteilung als ihre besondere Form zu einer Spezialisierung von Kompetenzen, bei denen Kreativität ausschlaggebend wird. Somit nimmt nicht nur die Bedeutung der Kreativbranche zu, sondern Kreativität wird zur dominanten Anforderung für die Gesamtwirtschaft. Die Anforderungen computerisierter Arbeit werden jedoch durch die sich seit den 1970er Jahren durchsetzenden neoliberalen Strategien lediglich suboptimal gemanaged, prekäre Arbeitsverhältnisse und Krisen sind die Folge.
Tags: Arbeit, Demokratie, Prekarität