Lizenz: CC-BY, Fotograf: Tony Schauer
Marcel Weiß ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und arbeitet als Blogger und Berater.
Marcel Weiß analysiert auf neunetz.com die Internetwirtschaft und beschäftigt sich auf neumusik.com mit dem digitalen Musikbusiness. Er ist außerdem als Autor für Exciting Commerce tätig.
Marcel Weiß schreibt weiterhin regelmäßig unter anderem für Publikationen wie den Musikmarkt und den Freitag.
Sein Vorabstatement zum Panel 2: The Big Thing and the Next Big Thing
Die Internetwirtschaft wird als Netzwerkökonomie, die sie ist, massgeblich von positiven Externalitäten in Form von Netzwerkeffekten bestimmt. Das hat auf einer Ebene in Verbund mit sinkenden Transaktionskosten nicht nur eine sich verändernde Aufteilung von Gütern zur Folge – Stichwort Long Tail – sondern führt auf einer anderen Ebene zwingend zu Zentralisierungstendenzen: Plattformen sind zweiseitige Märkte und damit potentiell auch natürliche Monopole. Die Forschung zu zweiseitigen Märkten zeigt auf, dass in diesem Feld etwa Regulierung anders angesetzt werden muss als bei ‚herkömmlichen‘ Märkten, um den Wohlfahrtszuwachs nicht zu gefährden.
Ebenfalls enorm wichtig für die Wirtschaftspolitik sind die besonderen Eigenschaften digitaler autonomer Güter (Musik, Film, Bild und Text in digitaler Form), welche mit ihrer Nichtrivalität eine stärker allmendebasierte Ausrichtung zwingend nahelegen. Das reicht von einer Neuausrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks über Open Access im Wissenschaftsbereich bis hin zur Kulturförderung, welche vor allem auch solche Kultur unterstützen sollte, die auf exklusive Rechte so weit wie möglich verzichtet und damit ohne Beschränkungen des Zugangs für die Bevölkerung auskommt.
Tags: Internetwirtschaft, Kulturförderung, Marcel Weiß, Monopol, Open Access, Regulierung