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Der Einsatz und die Folgen automatisierter Verfahren und Algorithmen im Alltag sind keine Digital-, Technik- oder „Netzthemen“. Es geht hier um Gerechtigkeit, Teilhabemöglichkeiten und Menschenwohl. Das Projekt OpenSCHUFA macht die (sozial)politische Dimension solcher Verfahren deutlich. Nicht nur Unternehmen wie Google oder Facebook gilt es, kritisch zu betrachten. Die SCHUFA – samt ihrer Vorgänger – gibt es seit beinahe einhundert Jahren. Sie entstand als Ausgründung der Berliner Energieversorgerin BEWAG in den 1920er Jahren. Seit Jahrzehnten beeinflusst die SCHUFA das Leben fast aller erwachsenen Menschen in Deutschland. Ihren Beurteilungs-, manche sagen: Diskriminierungs-Algorithmus behandelt die Aktiengesellschaft als Geschäftsgeheimnis und kommt damit rein juristisch durch. Damit das nicht so weitergeht, will OpenSCHUFA den Algorithmus per reverse engeneering nachbauen und veröffentlichen. Zwar wäre die Geldabhängigkeit allen Treibens innerhalb des gesamtgesellschaftlichen Rahmens („Kapitalismus“) dann immer noch nicht abgeschafft, Fehler und Diskriminierungen wären dann aber wesentlich leichter bekämpfbar. Weiterlesen

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Mercedes Benz Bank, Berlin-Filiale: Noch Auto- oder schon Finanzkonzern? (Bild: me 2018, dedicated to the Public Domain/CC0)

Ein selten „dummer“ (im Sinne von gesellschaftlichen Zusammenhang naturalisierender) Kommentar zum Thema „Selbstfahrende Autos/Automatisierung des Verkehrs“ überrascht mich in einer Publikation der ansonsten von mir sehr für ihre linken Perspektiven geschätzten österreichischen Arbeiterkammer:

Zu Ende gedacht ist die flächendeckende Einführung fahrerloser Autos somit gleichbedeutend mit der Emanzipation der Fußgänger­Innen und RadfahrerInnen. Langfristig führt sie zu einer flächendeckenden Begegnungszone in Siedlungen. Durch die Weiterentwicklung der Fahrzeuge entsteht ein gesellschaftlicher Mehrwert hin zu menschen-, statt autogerechten Städten. Dass letztlich die innovativste Technik der Autobauer einmal für mehr Gerechtigkeit zu Lasten der Pkw sorgen wird, war von diesen vermutlich nicht ganz so geplant…1

Ich kann nur hoffen, dass ich da einem missglückten Satireversuch im ansonsten eher lesenswerten Themenschwerpunkt „Autonomer Verkehr“ aufgesessen bin bzw. dass ich alleine bin mit meinem Mangel an Sinn für österreichischen Humor. Weiterlesen

  1. www.ak-umwelt.at/rubriken/?article=623&issue=2017-01 []

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„Aaargh! Ich kann nicht mehr steuern!“ Andrew Kudrin, CC-by-2.0

Cory Doctorow ist vielen vor allem als Science Fiction Author bekannt. Er schreibt aber auch eine sehr lesenswerte Kolumne über die digitale Welt im Guardian. Denjenigen, die englischsprachig lesen, möchte ich Doctorows aktuellen Kolumnenartikel empfehlen: „The problem with self-driving cars: who controls the code?“. Er schreibt über Software-Sicherheit und Digital Rights Management bei selbstfahrenden Autos – obwohl das Thema eigentlich sämtliche Internet-der-Dinge-Geräte betrifft. Im Kern geht er der Frage nach: welche Folgen hat das Internet der Dinge, wenn wir als Verbraucher diese Dinge nur noch nutzen, aber nicht mehr verändern dürfen. Weiterlesen

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#refugeehackathon

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cyberpeaceEngagierte Verfechter und Verfechterinnen Freier Software haben ein ähnliches Problem wie diverse Musiker_innen und ihre Bands, deren Musik gezielt zur Aufpeitschung der Mordlust von Soldaten und zur Folter von Gefangenen eingesetzt wurde und wohl immer noch wird oder auch zur Steuerung von Waffen. Sie müssen und sollten sich eingestehen: Mit freier Software lässt sich vorzüglich auch vieles von dem machen, was Kapitalismus und Imperialismus so unschön macht: Finanztransaktionen blitzschnell verbuchen, Drohnen selbstständig fliegen lassen und das Internet komplett überwachen usw.. Auf letzteren Punkt hebt Fefe ab, wenn er die Technik hinter dem NSA-Schnüffelprogramm XKeyScore analysiert, dabei feststellt, dass sie aus einem Bündel für jedermann frei zugänglicher Freier Software besteht und so zu dem Schluss kommt: „Vielleicht hört mir jetzt endlich jemand zu, wenn ich sage, dass wir bei Lizenzen für freie Software eine Klausel gegen Militär und Geheimdienste brauchen?“ Leider nimmt der bisher weitestgehende Versuch, „Cyberpeace“ in programmatische Forderungen zu packen, diesen Gedanken noch nicht auf. Und wenn wir gerade dabei sind, an der politischen Richtung von Software rumzuschrauben, dann könnten wir sie ja gleich auch noch sozialistisch konfigurieren

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P1050484Das größte Linux-Event 2015 in diesem Land (so Heise.de): die Chemnitzer Linux-Tage. Ist ja quasi um die Ecke! Also nix wie hin und so all den Projekte, die mir sonst nur als mehr oder minder flüchtige Webseiten vor den Augen vorbei flimmern, in Gestalt ihrer Macher- und AktivistInnen begegnen. Meine Auswahl aus dem vollgepackten Programm mag beliebig wirken bzw. einen roten Faden vermissen lassen. Aber keine der Veranstaltungen hat mich enttäuscht oder gelangweilt, und die Zusammenhänge ergaben sich oft in den Flurgesprächen bzw. zwischen den Ständen, an denen Debian, Ubuntu und Co. ihre Alternativen zum Internet der Großkonzerne und der Massenüberwachung präsentierten.

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galleSchön zu lesen, ein aktueller Artikel zur Frage „Was ist eigentlich noch sicher?“:

Wir befinden uns im Jahre 2015 n.Chr. Das ganze Internet wird von der NSA kontrolliert… Das ganze Internet? Nein! Eine von unbeugsamen Kryptographen und Entwicklern bevölkerte Open Source Welt hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern NSA, GCHQ, CSEC, GCSB und ASIS liegen … Weiterlesen

Interessant ist der Beitrag auch dadurch, dass er im Fazit auf den Punkt kommt, dass Sicherheit und Datenschutz keine rein technisch erreichbaren Ziele sind, sondern immer auch sozial und politisch hergestellt und aufrecht erhalten werden müssen. Das belegt die Forderung des englischen Premierministers Verschlüsselung gleich ganz zu verbieten. Auch der „mächtigste Mann“ der Welt sieht das so. Der deutsche Innenminister und Zuständige im Rat der Europäischen Union schlossen sich mit ähnlichen Überlegungen (Stichwort: Schlüsselhinterlegung) an. [Nachtrag 9.3.15: Wenn die chinesische Regierung in die selbe Richtung voranschreitet, lässt der US-Präsident Protestnoten verschicken.] Obwohl diese Gestalten mit GCHQ, NSA, BND usw. die technisch mächtigsten Staatsicherheitsapparate der Welt unter sich haben, sehen sie sich in der Not, ihr Ziel, verschlüsselte Kommunikation ausschnüffeln lassen zu können, politisch durchsetzen zu müssen. (Ganz nebenbei: Schon seit 2007 [!] erlaubt das Gesetz in England bis zu 5 [!] Jahre Erzwingungshaft für Menschen, die angesichts des Verweises auf die „nationale Sicherheit“ ihr Passwort nicht herausgeben wollen oder können. Das Gesetz wurde gleich im Folgejahr und seitdem immer wieder angewendet. Es geht also beim neuerlichen Vorstoß offensichtlich um die generelle Verhinderung wirksamer Verschlüsselung – nicht mit technischen, sondern mit juristisch-repressiven Mitteln.) Weiterlesen

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nsabndDeutsche Hersteller von Kleinwaffen exportieren ihr Tötungswerkzeug in alle Welt. Die zuständigen Stellen in Wirtschafts- und „Verteidigungs“-Ministerium nicken es ab. Sind die Waffen dann in der Landschaft verteilt und werden z.B. von Islamisten allzu frech eingesetzt, dann sprechen sich die gleichen Behörden und ihre Herrschaften für Allianzen und Kriege gegen den Terror aus und liefern noch mehr Waffen und zuweilen auch eigene Spezialisten für organisierten Mord und Totschlag in die Kriegsgebiete. Ähnlich absurd geht es derzeit in der Netzpolitik zwischen Innenministerium und Kanzleramt zu: Der Innenminister wird nicht müde, mit viel Wind im Rahmen der sog. Digitalen Agenda zur Bekämpfung von Cyberkriminalität aufzurufen, während das Kanzleramt dem Bundesnachrichtendienst erlaubt, in den düstersten Ecken des Internet bisher nicht öffentliches Wissen über Sicherheitslücken (sog. Zero-Day-Exploits) aufzukaufenen, um damit in aller Welt verschlüsselte Kommunikation auszuspionieren. Weiterlesen

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raproWas haben racial profiling, vernetzte Polizeieinsätze in der EU und soziale Medien gemeinsam? Und wem gehört das Internet? In Italien beginnt am kommenden Montag, dem 13.10., eine Polizeioperation, um Menschen ohne gültige Papiere festzustellen und festzusetzen:

Kontrollen finden gewöhnlich an Bahnhöfen, Autobahnen oder Flughäfen statt. Insgesamt sind mehrere Tausend Polizisten beteiligt, nicht alle jedoch in den „Schwerpunktfahndungsmaßnahmen“ sondern im Regelbetrieb. Zu dieser „allgemeinen täglichen Dienstausübung“ gehört die Überwachung von Hauptverkehrsrouten. Neu ist, dass nicht nur an den Binnengrenzen kontrolliert werden soll: In der zweiwöchigen Operation „MOS MAIORUM“ werden erstmals auch die EU-Außengrenzen einbezogen. (heise.de)

Diese Sorte Polizeioperationen ist nicht neu: Bis auf Griechenland hat jede halbjährlich wechselnde EU-Präsidentschaft eine solche Vernetzung der Praxis staatlicher Kontrolle, Repression und Überwachung durchgeführt. Ziel ist es

effektiver gegen unerwünschte Migration vorzugehen“ (heise.de).

Spannend ist die Informationsgrundlage der Operation. Die Umsetzung der Kontrollen basiert auf offen zugängliche Daten im Internet und smart phones: Weiterlesen

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robotAndroid ist ein weitgehend freies Betriebssystem, hauptsächlich von Google entwickelt. Leider sind Treiber für die meisten Geräte sowie die meisten Programme, welche im Android Market angeboten werden, nicht frei wie in Freiheit. Sie arbeiten immer wieder gegen die Interessen der Nutzer, spionieren sie aus und können manchmal nicht einmal entfernt werden. Die Kampagne „Befreien Sie Ihr Android!“ kann helfen, die Kontrolle über Android-Geräte und Daten darauf weitgehend zurück zu gewinnen. Mehr auf der Kampagnen-Seite >>>

 

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