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Die Programmoberfläche des „Heroic Games Launcher“

Ein guter Freund, akademischer Soziologe, setzt auf Linux, weil er da durch Vollverschlüsselung und Nicht-Angebundenheit an us-amerikanische Firmen-Server die Datenschutzvorgaben für den Umgang mit seinem mitunter personenbezogenen empirischen Material im Vorbeigehen einhält. Von seinen Kolleg*innen werde er dafür beneidet, denn die brechen mit ihren schicken Mac-Geräten wissentlich die Regeln, kommen aber nicht los davon und bleiben damit auf ihr schlechtes Gewissen zurückgeworfen.

Er berichtet aber auch, dass diese Erfahrungen mit Linux und Open Source in der Betriebssystemdiskussion mit seinen Teenager-Kids kaum etwas bringen. Denn dort drehe sich letztlich alles ums Daddeln. Und das gehe ja bekanntlich nur gut mit Windows. Diese – veraltete, Konzern-Interessen-geprägte – Sicht widerlegt der lesenswerte Artikel „Gaming unter Linux: Braucht es zum Spielen noch Windows?“. Lesenswert, weil er seine Argumentation gleich noch mit einer ganz praktischen Anleitung unterlegt, wie die Spiele in Linux ohne größeren Aufwand in Betrieb zu nehmen sind.

Schließlich widmet er sich auch dem nach wie vor wahren Kern der veralteten Sicht und erklärt, warum manche Spiele eben doch nur in Windows funktionieren:

Obwohl mit WINE und Proton in der Theorie jeder Windows-Titel laufen sollte, gibt es dennoch Spiele, die partout ihren Dienst unter Linux verweigern. Bei diesen Spielen handelt es sich oft um kompetitive Multi-Player Spiele oder Spiele mit einem sehr offensiven Kopierschutz.
In beiden Fällen liegt es nicht an den Spielen, sondern an der in diese Spiele eingebaute Anti-Cheat Software oder den Kopierschutz. Diese Tools greifen direkt auf Kernel-Ebene auf das System zu und erhalten damit die volle, uneingeschränkte Kontrolle über das System (Herv. ME). Aus Sicherheitsperspektive sind solche Tools der absolute Albtraum eines jeden Systems und können durch einen Angriff auf diese Software oder durch eine implementierte Malware das komplette System kompromittieren.
Unter Windows ist solch ein Zugriff möglich. Unter Linux werden diese Tools konsequent abgewehrt – und funktionieren daher auch nicht. Das bedeutet aber auch, dass das Spiel, das auf die Anti-Cheat- oder Kopierschutzkomponente wartet, seinen Dienst verweigert.“

Fazit: Die Spiele-Industrie – mittlerweile umsatzstärker als das Filmbusiness – setzt intern auf Linux und hat Linux voll in ihre Geschäftsmodelle integriert. Auch auf Linux kosten die Spiele Geld. Nur für durch Hyper-Konkurrenz und/oder Eigentumsexzess vergiftete Spiele brauchts tatsächlich einen Windows-Rechner – der am besten für nichts anderes verwendet werden und eigentlich auch in einem separierten, eigenen Netzwerk laufen sollte.

 

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