Tags: Barrierefreiheit, Berlin, Digitale Selbstverteidigung, Hands-On, Klassenkampf, Netzbewegung, Organisierungsfrage, Plattformen
Hands-On
Linke Technopolitik bedeutet auch die kollektive Aneignung der Verfügungsmacht über die neuen Produktionsmittel, die Computer, Netzwerke, Kommunikationsgeräte, Plattformangebote, Verschlüsselungsprotokolle usw.. Wer weiß, was er oder sie tut, lässt sich nicht mehr ganz so handlungsunfähig instrumentalisieren durch fremde Zwecke von Oben.
zu protokoll: gpt4all geht wirklich
(mit einem hinweis auf den mathemarxismus)
8. Mai 2023 | Markus Euskirchen
chatten mit der pseudo-künstlichen intelligenz. was die proprietären können, geht auch mit open source und sogar zuhause (noch mehr technopolitischer kontext). am ende werden uns die chatbots eh nicht mehr mitreden lassen. bis es soweit ist hab ich mit github.com/ggerganov/llama.cpp heute mal so eine lokale instanz eines chatsystems installiert (idee und technischer hintergrund gut runtergebrochen). Weiterlesen
Tags: Hands-On, KI, Open Source, OpenData
Das Buch „Militärrituale. Analyse und Kritik eines Herrschaftsinstruments“, meine mit einem RLS-Stipendium erarbeitete und vor fast 20 Jahren bei Papyrossa erschiene Diss, war lange Zeit nur noch gebraucht zu haben. Jetzt – etwa 10 Jahre nach dem ersten ebook-Boom bei den großen Verlagen – habe ich das Buch selbst zum eBook gemacht. Mir war wichtig dabei:
- Seiten- und Textkonkordanz mit der Papierpublikation (um die reibungslose Überprüfung von Zitaten und allgemein die Zitierbarkeit zu garantieren),
- ein offener Standard beim Dateiformat (um künftige Systemwechsel durch automatische Konvertierungen abfangen zu können) und
- eine offene Lizenz (um allgemeine Verfügbarkeit und die Möglichkeit der Weitergabe zu garantieren).
- Außerdem sollte der Dateistandard sich „responsiv“ gegenüber diversen Readern, Betriebssystemen und Gerätedesigns verhalten (das Gerät bzw. der Reader gibt vor, wie der Text dargestellt wird – und nicht das Dateiformat).
All das garantiert das epub-Format in Verbindung mit einer CreativeCommons-Lizenz (nach Rücksprache mit dem Verlag). Und hier ist es, das seiten- und textkonkordante Militärrituale-Ebook (2023v1.0) im epub-Format (Download-Alternative: Z-Library Onion-Server, Tor-Browser und Anmeldung/Login erforderlich).
Hier in diesem Blog-Artikel will ich das epub-Format kurz vorstellen und dann meine Erfahrungen schildern bei der Bearbeitung von der Textvorlage (PDF-Druckvorlagen des Verlags) zur fertigen ePub-Datei auf den weltweit verfügbaren Ebook-Servern. Weiterlesen
Tags: Hands-On, Offene Standards, Publikation
In Zeiten wie diesen: Systemli empfiehlt…
22. März 2020 | Markus Euskirchen
… solidarische Infrastruktur für solidarische Aktionen:
In der aktuellen Situation erreichen uns Anfragen aus vielen Zusammenhängen, wie sie ihre politische Arbeit digital unterstützen und weiterführen können. Wir werden zum Beispiel gefragt, wie ein Plenum oder Bündnistreffen digital umgesetzt werden kann, wenn sich Leute nicht in einem Raum treffen wollen/können.
Als linkes Technik-Kollektiv wollen wir euch darin unterstützen, die richtigen Tools zu verwenden und dabei weiterhin ein Mindestmaß an Datenschutz- und Sicherheitsansprüchen zu wahren. Wir haben im Folgenden ein paar konkrete Empfehlungen für Tools zusammengetragen, die wir für digitale kollaborative Arbeitsprozesse hilfreich finden.
Es zeigt sich z.B. dass die RLS mit ihrer Nextcloud gar nicht so sehr daneben liegt.
—-> Weiter zu den ständig aktuell gehaltenen Empfehlungen von Systemli
Da die Frage „Wie machen wir jetzt am besten unsere Videokonferenzen?“ alle umzutreiben scheint, möchte ich vor allem auf ihre Links zu Jitsi-Instanzen verschiedener Techno-Kollektive hinweisen.
Tags: Hands-On, Infrastruktur, Keimform, Open Source, Social Media
Messenger: Welchen hätten Sie den gerne?
7. Oktober 2019 | Markus Euskirchen
Der soziale Druck nimmt zu: Immer wieder droht mir Ausschluss aus dem sozialen Zusammenhang, wenn ich nicht bereit bin, mir ein Smartphone anzuschaffen, den einen oder anderen Messenger zu installieren und darüber ständig erreichbar zu sein. Mir geht es hier heute aber nicht um die Problematik der dauerhaften Erreichbarkeit, die mittlerweile nicht nur von Arbeitgebern mehr oder weniger subtil erwartet wird, sondern von allen. Auch geht es mir diesmal nicht um die Wanzenhaftigkeit der Geräteklasse Smartphone. Stasi war ein Witz dagegen.
Ich will mit einer tabellenartigen Gegenüberstellung von Messengern (PDF) die Debatten rationalisieren, die immer dann aufkommen, wenn die Kommunikation in einer Gruppe neu gestiftet werden soll und die gemeinsame Plattform noch verhandelbar ist, z.B. wenn das Kind in den Kindergarten kommt oder in die Schule und sich die Eltern eine Möglichkeit für Verabredungen schaffen wollen. Also für sich neu etablierende, abgeschlossene, kleinere bis mittelgroße Gruppen. Das Fazit vorneweg: Nur die beiden Messenger Wire und Riot erfüllten alle Kriterien für eine halbwegs vernünftige und barrierefreie Kommunikation. Weiterlesen
Tags: Android, Cyberwar, Digitale Selbstverteidigung, Hands-On, Infrastruktur, me-pick, Messenger, Open Source, Plattformen, Schule, Social Media
Digitale Selbstverteidigung am Regen
20. August 2018 | Markus Euskirchen
Nicht mal ins Flussbad musste ich, sondern einfach nur über die Straße, um im schifffahrtsfreien Regen meine „Bahnen ziehen“ zu können. Gelegenheit dazu hatte ich vor und nach meinem Vortrag zum Thema „Open Source, Freie Software – Conditio sine qua non für digitale Selbstverteidigung“ im Rahmen der Ferienakademie des Cusanuswerks, die unter dem Titel „Cyber war’s. Sicherheit in einer digitalisierten Welt“ lief. In der Diskussion ging es um praktische Aspekte (vgl. die Tischvorlage), um die Frage „Was tun?“ (vgl. dazu „Die Welt hacken„) und um immer wieder zu diskutierende Einwände im Zusammenhang mit Mythen und Fakten zu Überwachung und digitaler Selbstverteidigung (so der Titel der einschlägigen rls-Broschüre aus der Reihe argumente).
Tags: Big Data, Cyberwar, Digitale Selbstverteidigung, Hacking, Hands-On, Keimform, Privacy, Veranstaltung, Verschlüsselung
Expertenpapier: Replicant – Stand des „freien“ Betriebssystems für Smartphones
27. März 2018 | Markus Euskirchen
Im März 2011 wird eine Anwendung, die gegen die Nutzungsbedingungen von Google verstößt, per Fernwartung von ca. 260.000 Smartphones entfernt. Dieses massenhafte und ungefragte Löschen einer Software führte schon damals vielen vor Augen, was durch die vorgegebenen Firmen-AGBs von all seinen_ihren Nutzer_innen akzeptiert verlangt und mehr oder weniger gezwungenermaßen akzeptiert wird: die Zustimmung zu einem permanenten Zugriff auf persönliche Informationen und deren Verwertung durch kommerzielle Firmen (Google). Das zuvor genannte Beispiel macht vor allem eines deutlich: Dass die Möglichkeit des ungehinderteren Zugriffs auf Daten, die in Android-Betriebssystemen hinterlegt sind, vorhanden ist. Das wird noch nicht einmal von Google selbst bestritten. Ein Grund mehr nach alternativen Betriebssystemen Ausschau zu halten, um Firmen wie Google oder Apple dauerhaft den Zugriff auf unsere Daten zu entziehen. Um dieses Ziel zu verfolgen, hat sich Orhan Kemal Yüksel im Auftrag von Netzfueralle den Stand der Entwicklung von „freien“ Betriebssystemen für Smartphones genauer angeschaut. Dazu hat er sich den Community-Ansatz mit dem weitestgehenden Anspruch („nicht nur Open Source, sondern ausschließlich Freie Software“) vorgenommen. Er liefert eine Übersicht zur Verwendbarkeit von Replicant 6.0 unter einem Samsung Galaxy S3 Smartphone (i9300). Zum ausführlichen Paper: rls-replicant-6.0 (PDF)
Tags: Android, Google, Hands-On, Keimform, me-pick, Publikation, Smartphone
Gemeinsam packen: Schufa knacken!
22. Februar 2018 | Markus Euskirchen
Der Einsatz und die Folgen automatisierter Verfahren und Algorithmen im Alltag sind keine Digital-, Technik- oder „Netzthemen“. Es geht hier um Gerechtigkeit, Teilhabemöglichkeiten und Menschenwohl. Das Projekt OpenSCHUFA macht die (sozial)politische Dimension solcher Verfahren deutlich. Nicht nur Unternehmen wie Google oder Facebook gilt es, kritisch zu betrachten. Die SCHUFA – samt ihrer Vorgänger – gibt es seit beinahe einhundert Jahren. Sie entstand als Ausgründung der Berliner Energieversorgerin BEWAG in den 1920er Jahren. Seit Jahrzehnten beeinflusst die SCHUFA das Leben fast aller erwachsenen Menschen in Deutschland. Ihren Beurteilungs-, manche sagen: Diskriminierungs-Algorithmus behandelt die Aktiengesellschaft als Geschäftsgeheimnis und kommt damit rein juristisch durch. Damit das nicht so weitergeht, will OpenSCHUFA den Algorithmus per reverse engeneering nachbauen und veröffentlichen. Zwar wäre die Geldabhängigkeit allen Treibens innerhalb des gesamtgesellschaftlichen Rahmens („Kapitalismus“) dann immer noch nicht abgeschafft, Fehler und Diskriminierungen wären dann aber wesentlich leichter bekämpfbar. Weiterlesen
Tags: Algorithmen, Big Data, Hacking, Hands-On, Keimform, Open Source, Schufa
Howto: Libreboot auf Lenovo Thinkpad X200
15. Mai 2016 | Markus Euskirchen und Mohsen Hassani
Maschinenbefreiung statt Maschinensturm
Der folgende Artikel beschreibt, wie wir praktisch die Installation eines weitestgehend mit Freier Software laufenden Laptops (inkl. freiem Bootloader „Libreboot“) realisieren. Mit der Anleitung bilanzieren wir einen über mehrere Abende verteilten Workshop Ende 2015/Anfang 2016 und erklären nicht nur die technischen Grundlagen der Durchführung, sondern auch konzeptionell die Bedeutung einer solchen Bastelpraxis: Es geht dabei darum, die Befreiung der Maschinen zu organisieren, damit die sich revanchieren können. 1
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Anmerkungen
- frei nach D. Dath; vgl. auch Euskirchen 2016[↩]
Tags: Free Software, Hacking, Hands-On, Hardware, Keimform, me-pick, Veranstaltung, Verschlüsselung
Digitale Sicherheit für Wissenschaftler
8. Oktober 2015 | Susanne Lang

Foto: Jacqui Brown, CC BY-SA 2.0.
Jonatan Kurzwelly ist Ethnologe und als solcher immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen er Daten erhebt für seine Forschungszwecke. In seinem Beitrag „Encrypting Ethnography“ legt Kurzwelly dar, dass Verschlüsselung solcher erhobener Daten und ein gewisses Maß an digitaler Sicherheit beim wissenschaftlichen Arbeiten zum Standard wissenschaftlichen Arbeitens gehören und auch im ethischen Grundkonsens der AAA (American Anthropological Association) festgelegt ist: „Researchers have a responsibility to use appropriate methods to ensure the confidentiality and security of field notes, recordings, samples or other primary data and the identities of participants.“
Um nicht nur auf die Notwendigkeit von digitaler Sicherheit hinzuweisen sondern auch praktische Hilfestellungen für Wissenschaftler zu geben, führt er im zweiten Teil in die wesentlichen Werkzeuge zur sicheren Kommunikation ein: Festplattenverschlüsselung, sichere Passwörter, E-Mail-Verschlüsselung, TOR-Nutzung bis hin zu einer Einführung in sichere Betriebssysteme wie Tails.
Am Ende findet sich noch eine schöne Linkliste zu vergleichbaren Initiativen aus dem journalistischen – und aus Bildungsbereichen.
Tags: Cyberwar, digitale Sicherheit, Ethnography, Hands-On, Verschlüsselung, Wissenschaft