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Am 25. und 26. Februar 2025 fand die sogenannte Industrial Metaverse Conference im SZ Hochhaus in München statt. Die Konferenz wurde von SV Veranstaltungen organisiert, einem Veranstaltungsunternehmen, das zum selben Medienkonglomerat wie die Süddeutsche Zeitung gehört. Für knapp 1.500 Euro Teilnahmegebühr konnte man an den zwei Tagen Vorträgen und Diskussionen von Vertreter:innen namhafter Industrieunternehmen und wissenschaftlicher Institutionen, wie dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) sowie Siemens, Mercedes-Benz, der Deutschen Bahn, NVIDIA und Bosch, lauschen. Thematisch ging es, wie der Name der Konferenz schon impliziert, um die Anwendungen und Potenziale des Metaverse in der Industrie. Konkret wurden beispielsweise die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung und Wettbewerbsfähigkeit von der Produktplanung bis zur Fertigung, aber auch über eine Nutzung des Metaverse im Zeitalter generativer KI diskutiert [1] [2].
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Barbara Eder schreibt in der Jungen Welt vom 13.11.24:

Was einst »Maschinenstürmerei« hieß, hat heute negative Konnotationen — in der Praxis des Luddismus schwingt jedoch nicht notwendigerweise die Idee der Fortschrittsfeindlichkeit mit. … Den Ludditen ging es weniger um den physischen Akt des Maschinenzerstörens, sie zielten auf die symbolische Macht dahinter. Einige ihrer legitimen Nachfahren operieren anders: Der Mut zum Maschinensturm ist ihnen gleichbedeutend mit einer Haltung, die alles ablehnt, was auf willkürlichen Beschränkungen technischen Wissens beruht, denn erst durch selbiges lassen sich die letzten Bastionen magischen Denkens [Herv. me] zu Fall bringen. Bis heute macht der Closed-Source-Charakter der meisten kommerziellen Computeranwendungen die Quellcodeeinsicht und damit auch den modifizierten Nachbau unmöglich. Hackerinnen und Hacker setzen im Dahinter an — und tragen damit den trügerischen Schein von schimmernden Oberflächen ab.

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Anne Roth, ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin und Referentin für Netzpolitik der Fraktion DieLinke im Bundestag, zitiert die bald ehemalige Bundestagsabgeordnete und -vizepräsidentin Petra Pau aus dem ehemaligen Nachrichtenmagazin auf dem ehemaligen Kurznachrichtendienst, siehe Screenshot rechts.

Dem ist wenig hinzuzufügen. Außer vielleicht ein paar Links, wo sich @DieLinke programmatische Anregungen holen kann, falls sie sich den Rate ihrer scheidenden Abgeordneten zu Herzen nehmen will und ihre gute Arbeit zu diesem Thema (vgl. Digitalisierungspolitik im Wahlprogramm 2021, Aktuelle Programmatik auf der Themenseite Digitalisierung, Plattform der digitalen Parteiarbeitswerkzeuge, ein exemplarisch-guter Beitrag der fürs Thema zuständigen Bundestags-Fachpolitikerin) weiterschreiben und gesellschaftlich einbetten will:

Die RLS fasst Digitalisierung unter „Soziale Infrastrukturen, soziale Rechte und Gerechtigkeit​​​​​​​“ und steuert in ihren Digitalisierungs-Dossiers eher Material und Perspektiven bei. Aber auch das kann ja hilfreich sein, bei der Zuspitzung von Programmatik:

 

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Stand: Juni 2024

Nachtrag, Meldung aus dem Juni d.J., Kontext: Debatten um Digitale Souveränität, die nicht nur, aber auch finanzielle Souveränität bei Software-Beschaffung und -Betrieb bedeutet:

Bund: Lizenzkosten für Microsoft auf hohem Niveau, insgesamt neuer Rekord

Das Finanzministerium wollte die Zahlen für 2023 zunächst geheim halten, doch der Protest war zu groß. Ein Haushaltspolitiker spricht von explodierenden Kosten.

Aufhänger-Fakt dieser Meldung:

Die Kosten für Softwarelizenzen in der Bundesverwaltung sind im Jahr 2023 erstmals über eine Milliarde Euro gestiegen. Von über 771 Mio. im Jahr 2022 auf über 1,2 Mrd. im Jahr 2023. Das ist eine Steigerung um 441 Mio. bzw ein Plus von rund 57 %.“ (Quelle)

Warum ist das interessant???

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Heute fang ich mal Off-Topic an hier (verspreche aber eine software-politische Pointe): Erklärungsbedürftig sind die Wahlerfolge der „im Kern faschistischen“ Alternative für Deutschland ja doch. Denn wie fragt schon der Achtjährige: Warum kriegen die denn so viele Stimmen, so viele Reiche gibts doch gar nicht? Schon der Kurze ahnt den Zusammenhang: Auch mit der AfD wird an der Politik für die Reichen, Mächtigen, Vermögenden, wird an Ausbeutung nichts geändert werden (an profitabler Naturzerstörung erst recht nicht). Die Löhne z.B. der Kindergärtnerinnen werden nicht erhöht, der Beruf durch eine bessere Ausstattung nicht attraktiver werden. Die Sozialpolitik der AfD ist im Kern neoliberal. Das ist kein Geheimnis. Auch parlamentarisch handelt die AfD alles andere als alternativ. Aber das AfD-Paradox ist den Betroffenen anscheinend egal. Wie funktioniert das also? Der Humangeograf Dominik Intelmann formuliert in der Wochenendausgabe des ND eine einleuchtende Erklärung für den Rechtsruck im Osten: Weiterlesen

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Paris Marx, kanadischer Autor, bewirbt die Idee des „Splinternet“ (dt.: Splitternetz), das ein durch staatliche Regulierung fragmentiertes Internet bezeichnet. Statt die Vorherrschaft amerikanischer oder chinesischer Tech-Giganten zu unterstützen, sollten wir einen dritten Weg einschlagen: das «Splinternet». Durch regionale und nationale Initiativen könnten wir die Macht der großen Konzerne brechen und die Technologie wieder in die Hände der Allgemeinheit legen – für eine demokratischere und gerechtere technologische Zukunft jenseits von Silicon Valley und Shenzhen. Auf rosalux.de gibt es die Übersetzung des englischsprachigen Artikels.

Fazit des Artikels: „Nach drei Jahrzehnten kommerzialisiertem Internet ist es an der Zeit, die Kontrolle zurückzugewinnen.“ Mein sicherlich zu kurzer und bestimmt auch unfairer Kommentar dazu: Aber sicherlich nicht für dafür, sie – die Kontrolle – dann an öffentlich-rechtliche Medienanstalten zu übergeben. Denn wie kompatibel letztere mit dem kapitalistisch-monopolistisch-neoliberalen Normalbetrieb sind, das zeigt seit mittlerweile mindestens mehr als dreißig Jahren das deutsche Beispiel.

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Zensiert bei Instagram: Filmplakat mit Marx-Motiv

Eine Filmemacherin bei der Tageszeitung junge welt im Interview:

Auf Ihrem Filmplakat ist eine Statue von Karl Marx zu sehen, drumherum sitzen Aktivisten, im Hintergrund sieht man rote Fahnen. Das Plakat darf bei Instagram nicht beworben werden. Woran liegt das?

Wie viele andere Filme, die selbstverständlich Werbung schalten, haben auch wir versucht, unser Filmplakat online zu bewerben – unter anderem auf Instagram, damit Leute vom Film mitbekommen und ins Kino gehen. Das wurde uns von der Plattform untersagt, auch mit der Androhung, den Kanal zu sperren. Die Begründung war, dass Werbung zu politisch oder gesellschaftlich relevanten Themen verboten ist. In meinen Augen ist es ein krasser Eingriff in die Kunstfreiheit, weil damit quasi jedem politischen Film verboten wird, Werbung zu zeigen. Im Gegensatz zu anderen Filmen, die keine politischen Themen behandeln. Wir gehen davon aus, dass es an Karl Marx auf dem Plakat liegt, dass wir den Film nicht bewerben dürfen.

Die KI bei Insta meint wohl: Könnte die Bevölkerung beunruhigen.

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Das Weizenbaum Panel zur politischen Partizipation in Deutschland ist eine Längsschnittstudie, die im jährlichen Rhythmus vom Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft in Kooperation mit dem Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin durchgeführt wird. Im Zentrum steht das politische Engagement der Bürger:innen in Deutschland mit einem besonderen Fokus auf die Nutzung digitaler Medien und Veränderungen der politischen Teilhabe im Kontext der Digitalisierung. Phänomene wie Hassrede und Falschnachrichten, mit denen Personen im Internet konfrontiert werden, sind dabei ebenso Teil der Befragung wie der aktive Einsatz für eine demokratische Debattenkultur.

Quelle: Weizenbaum-Panel Methodenbericht 2022, S.2

Neulich hatte das Weizenbaum-Institut eine Stelle zur Mitarbeit an ihrem Panel ausgeschrieben.

Was interessiert mich am Weizenbaum-Panel? Weiterlesen

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Säulen des digital souveränen Open-Source-Arbeitsplatzes in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein ist für viele praktisch schon Dänemark und dort ist eh alles anders, vieles schöner (Biwak-Plätze für Radwanderer zum Beispiel). Dennoch sei hier zu Protokoll gegeben:

Mit Open Source zu mehr digitaler Souveränität in Schleswig-Holstein

Mit dem digital souveränen IT-Arbeitsplatz soll die Abhängigkeit der öffentlichen Verwaltung von einzelnen Softwareanbietenden grundlegend reduziert werden. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung digitaler Souveränität. Neben verbesserter Informationssicherheit und Datenschutz ermöglicht der Einsatz von Open-Source-Software (OSS) auch schnellere Innovation bei IT-Anwendungen.

Quelle

Der entscheidende Satz für jede Verwaltungspraxis liest sich bei Säulen des digital-souveränen Open-Source-Arbeitsplatzes so:

Fachverfahren die nicht Betriebssystemunabhängig eingesetzt werden können, sind durch Alternativprodukte zu ersetzen oder über einen remote-fachverfahren-bereitstellungs-dienst zur Verfügung zu stellen. Eine Marktanalyse möglicher Lösungen wird zeitnah initiiert.

Das nenne ich mal radikalen Reformismus.

 

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Fürs Protokoll: OpenAI, der KI-Kooperationspartner von Microsoft, hat vor einigen Tagen einen Passus aus seinen Nutzungsrichtlinien gestrichen, der die Verwendung seiner Technologie für Militär und Krieg ausdrücklich verbietet. (Sehr schönen Kontext lieferte der letzte Chaos Computer Congress:  Zapfenstreich. Über Algorithmen im Krieg, aber was hat die Kunst damit zutun?) In aller Stille geschah das nicht: Weltweit wurde es wahrgenommen und kommentiert als ein „Verrat“ an den möglicherweise menschheitsdienlichen Potenzialen sog. Künstlicher Intelligenz. Continue Reading »

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