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Crossmediales Publizieren. Das ist toll, denn: „Erst der Inhalt, dann die Kanäle“, so das Kernprinzip, bedeutet weniger Arbeitszeit für mehr Produktausstoß. Also höhere Profitraten dort, wo zu diesem Zweck geschrieben werden muss. Denn die Arbeitenden müssen bei der „Content-Produktion“ nicht nur ein sondern gleich alle möglichen Formate mitdenken. Für sie bedeutet Crossmedialität also Arbeitsverdichtung. Und die Unternehmer (Unternehmenden?) können gleich mehrere Redaktionen zusammenschmeißen und dabei viele zu bezahlende Mitarbeiter_innen loswerden und dennoch Produktion und Warenangebot ausweiten. Denn die Inhalte werden ja jetzt formatunabhängig vorproduziert und dann möglichst automatisch auf die diversen Kanäle multipliziert.

Aber was ist eigentlich schlecht an der Idee, die inhaltliche Arbeit nur einmal zu machen (dafür vielleicht mal zur Abwechslung mit der notwendigen Sorgfalt?!), um dann durch die Publikation möglichst vieler Formate aus einer einzigen Quelle („Single Source Publishing“) eine möglichst große Aufmerksamkeit zu erzielen? Nichts. Die Idee ist gut. Das Problem sind Eigentums- und Produktionsverhältnisse, in denen gute Ideen nur dann zur Umsetzung kommen, wenn sie auch geeignet sind, die Reichen noch reicher zu machen und die Lohnabhängigen noch mehr unter Druck zu setzen.

This said (auch: this sad), kann ich weitermachen mit meinem eigentlichen Anliegen, dem Hinweis auf ein FOSS-Betriebspaket für Single-Source-Publishing. Ein Poster sagt mehr als tausend Worte:

Single-Source-Publishing mit Swapfire (so bezeichnen die AutorInnen ihr Software-Bündel) und OJS nach Axel Dürkop, Isabella Meinecke, Dr. Tim Boxhammer, Florian Hagen, Albert Krewinkel (2020), doi.org/10.15480/882.2902

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Das Weizenbaum Panel zur politischen Partizipation in Deutschland ist eine Längsschnittstudie, die im jährlichen Rhythmus vom Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft in Kooperation mit dem Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin durchgeführt wird. Im Zentrum steht das politische Engagement der Bürger:innen in Deutschland mit einem besonderen Fokus auf die Nutzung digitaler Medien und Veränderungen der politischen Teilhabe im Kontext der Digitalisierung. Phänomene wie Hassrede und Falschnachrichten, mit denen Personen im Internet konfrontiert werden, sind dabei ebenso Teil der Befragung wie der aktive Einsatz für eine demokratische Debattenkultur.

Quelle: Weizenbaum-Panel Methodenbericht 2022, S.2

Neulich hatte das Weizenbaum-Institut eine Stelle zur Mitarbeit an ihrem Panel ausgeschrieben.

Was interessiert mich am Weizenbaum-Panel? Weiterlesen

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Säulen des digital souveränen Open-Source-Arbeitsplatzes in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein ist für viele praktisch schon Dänemark und dort ist eh alles anders, vieles schöner (Biwak-Plätze für Radwanderer zum Beispiel). Dennoch sei hier zu Protokoll gegeben:

Mit Open Source zu mehr digitaler Souveränität in Schleswig-Holstein

Mit dem digital souveränen IT-Arbeitsplatz soll die Abhängigkeit der öffentlichen Verwaltung von einzelnen Softwareanbietenden grundlegend reduziert werden. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung digitaler Souveränität. Neben verbesserter Informationssicherheit und Datenschutz ermöglicht der Einsatz von Open-Source-Software (OSS) auch schnellere Innovation bei IT-Anwendungen.

Quelle

Der entscheidende Satz für jede Verwaltungspraxis liest sich bei Säulen des digital-souveränen Open-Source-Arbeitsplatzes so:

Fachverfahren die nicht Betriebssystemunabhängig eingesetzt werden können, sind durch Alternativprodukte zu ersetzen oder über einen remote-fachverfahren-bereitstellungs-dienst zur Verfügung zu stellen. Eine Marktanalyse möglicher Lösungen wird zeitnah initiiert.

Das nenne ich mal radikalen Reformismus.

 

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Liebe so genannte „soziale“ Websites.

Euer Schlagwort ist „teilen“, aber ihr wollt nicht, dass wir teilen. Ihr wollt, dass wir in euren Gated Communities bleiben. Deshalb habt ihr RSS-Links von Webseiten entfernt, sie tief auf eurer Website versteckt oder Feeds ganz entfernt und durch verkrüppelte oder idiotische proprietäre API ersetzt. FUCK YOU. Weiterlesen

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Signal gilt zu recht als die am wenigsten schlechte der zentralisierten Messenger-Plattformen. Es verschlüsselt vernünftig und mittlerweile ist nicht nur der Client sondern auch die Serversoftware Open Source. Krypto ist also nicht mein Einwand. ABER… Weiterlesen

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Bild: _dCris via Flickr (CC By 2.0)

Als informeller Schulimker krieg ich mit, wie engagierte Schulsozialarbeiter sich den Widrigkeiten der Digitalisierung stellen. Besonders freue ich mich, dass ich dort auf offenes Interesse stoße, was meine Anregungen zu Freier Software angeht. Vielleicht ists ja darüber hinaus von Interesse. Zumindest mir selbst hilfts, wenn ich thematisch gesammelte Fundsachen hier auf dem Blog leichter wiederfinde. Hier also vier Leseempfehlungen zum Thema Schulbetrieb aus einem meiner Lieblings-Blogs:

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Mastodon Logo-TierTwitter, die nur vermeintlich bisher gerade noch OKe Blasenproduktionsmaschine, wird für viele mit der Übernahme durch den rechts-libertären Multi-Milliardär Musk endlich inakzeptabel.

Auch die Interessen der Twitter-Nutzer ändern sich und machen die Plattform für Werbekunden weniger attraktiv. Für sie waren bislang Themen wie Nachrichten, Sport und Unterhaltung relevant. Die Nutzer wollten dagegen weniger davon wissen und interessierten sich zunehmend stärker für Kryptowährungen, »Nacktheit« und Pornographie. Große Anzeigenkunden wie Dyson, PBS Kids und Forbes hätten ihre Werbung ausgesetzt, hieß es bei Reuters, weil Twitter-Accounts zu Kinderpornographie aufriefen.“
Quelle: Junge Welt vom 3.11.2022, S. 15

Es kommt die Frage nach Alternativen auf – und die Gelegenheit für ein schon seit langem etabliertes Freie-Software-Projekt, aus dem Schatten des Monopolkonzerns zu treten: Mastodon. Die kurze Antwort: Klar, Mastodon ist cool. Weiterlesen

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Das Gute im Schlechten: Anlässlich der Pandemie wurden lange geplante, aber in den Schreibtischschubladen der zuständigen Ämter verwesende Pläne für Pop-Up-Fahrradwege plötzlich blitzschnell umgesetzt. Und so wie uns die Seuche weiter in Wellen begleiten wird, bleiben hoffentlich auch die neuen Fahrradwege. Einen Digitalpakt für Bildung gabs (auch wenn weiterhin Streit nötig ist über die Art und Weise, wie das Geld ausgegeben werden soll). Und ebenso – weniger prominent und mit 800 Millionen auch etwas weniger üppig ausgestattet – gabs auch einen Digitalpakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst.

Der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) erschien unter den Bedingungen der Pandemie wie eine große Telefonzentrale mit Statistikabteilung: Fälle erfassen, Zahlen aufbereiten und weiterleiten, Kontakte benachrichtigen. Aber Public Health, das medizinische Fach hinter dem Dienst und damit der Dienst als öffentliche kommunale Verwaltungseinrichtung, ist mehr. Public Health fordert dem angehenden Facharzt, der angehenden Fachärztin 5 Jahre Spezialausbildung ab. Dabei geht es interdisziplinär u.a. um Epidemiologie, Sozialmedizin, Gesundheitsförderung und Prävention, Versorgungsforschung, Gesundheitsberichterstattung, Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Ethik. Die ÖGD operieren auf der Basis eines umfassenden Verständnisses über die Verbreitung und Verhinderung von Krankheiten in der Bevölkerung. Sie bilden damit das Gegengewicht zur Individualmedizin, die die einzelne Patientin in der Behandlung hat und strukturell blind bzw. handlungsunfähig ist gegenüber gesellschaftlichen und politischen Krankheitsursachen und Gesundheitsrisiken. Weiterlesen

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Jetzt auch in deutschsprachiger Übersetzung (pdf).

Transform!, die Stiftung für politische Bildung der Europäischen Linkspartei, hat eine ausführliche und kritische, polit-ökonomische Studie von Marco Berlinguer über Freie und Open Source Software (FOSS) veröffentlicht. Wie der Titel „Commons, Markets and Public Policy“ nahelegt, geht es um FOSS nicht nur als Commons, sondern auch als Durchlauferhitzer für Innovation, Rationalisierung und Profitsteigerung in der kapitalistischen Digitalwirtschaft und Möglichkeiten von FOSS im Hinblick auf das Öffentliche. Weiterlesen

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Der Vorstand der RLS hat bereits Ende August 2019 beschlossen, eine Studie in Auftrag zu geben, die die Machbarkeit von mehr Freier Software an den Arbeitsplätzen der Stiftung erforschen soll:

Die Machbarkeitsstudie soll beleuchten, welche nicht-technischen Implikationen eine mögliche Erweiterung oder Umstellung hin zu Freier Software haben könnte. Der Erfolg einer Umstellung und Nutzung von Software ist entscheidend von der Akzeptanz der Nutzer*innen abhängig. Die Studie soll aufzeigen, welche Systeme der aktuellen IT-Infrastruktur der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Zukunft durch freie Software ergänzt oder ersetzt werden können und welche Auswirkungen das auf die Administration der IT der Stiftung sowie auf die Abläufe der Geschäftsprozesse und die tägliche PC-Nutzung haben würde. Auch der Kostenrahmen für so eine Umstellung soll aus der Studie hervorgehen.

Der Vorstandsberatung lag eine Vorstudie zugrunde, die sich den Chancen und Risiken einer Einführung Freier Software in Einrichtungen wie der RLS grundsätzlich nähert. Erstellt wurde sie von Datenkollektiv und UNI:CODE IT Solutions, zwei IT-Kollektivbetrieben. Derzeit konstituiert sich eine AG zur Vorbereitung und Begleitung der Machbarkeitsstudie. Die Machbarkeitsstudie selbst wird im Laufe des Jahres 2020 erarbeitet werden.

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