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Bild: John Piercy, via flickr, by-nc-nd

Aus gegebenem Anlass etwas Empirie zum Thema „Reichweitenmessung von Web-Angeboten mittels Klickzahlen“  – inklusive einer im Hinblick auf die Arbeit der parteinahen Stiftungen bilanzierenden Zuspitzung. Zunächst eine Vorbemerkung: Netzfueralle zählt ja erst gar keine Zugriffe, erhebt gar keine Daten mehr seit Einführung der DSGVO. Denn die Zugriffe auf die Seiten hier sinken, sobald Daten gesammelt werden: Mit Datensammelei verschrecke ich privacy- und überwachungssensibles Publikum. Und an ein solches wende ich mich ja nicht zuletzt mit meinen zielgruppenbewussten und angebots-orienterten Inhalten. Solche Leute klicken die Seite offensichtlich mitunter eher gleich wieder weg als ihr Einverständnis zur Datensammelei zu erteilen, Pseudonymisierbarkeit hin oder her. Abgesehen davon, dass die ganzen Einverständnis-Popup-Dinger sowieso ziemlich nerven.

This said, möchte ich mich auf eine Studie beziehen, die die Aussagekraft von Klicks untersucht hat. Diese Studie hat für Aufsehen gesorgt und sicherlich auch viele Klicks erhalten, wurde aber tatsächlich von vielen Menschen gelesen. Zu diesem „aber“ gleich mehr. Die Studie wurde von der Firma Chartbeat durchgeführt und basiert auf den Texten von Time.com, der Online-Version des mittlerweile über 100 Jahre alten US-amerikanischen Magazins. Chartbeat ist kein beliebiges Werbeunternehmen, sondern ein ernstzunehmender kommerzieller Konkurrent von Google Analytics, neben der nicht-kommerziellen Open-Source-Alternative Matomo, die man selbst hosten kann. Ich zitiere aus der Studie: Weiterlesen

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Seit Anfang Mai streiken die Schreibenden der kalifornischen Kultur-, und das ist in erster Linie: Film- und Video-Streaming-Industrie. Was bei den kürzeren Meldungen dazu oft übersehen wurde: Im Streik der »Writers Guild of America« (WGA) 2023 geht es erstmals zentral und explizit um die Forderung nach staatlicher Regulierung von sogenannter Künstlicher Intelligenz. Aus dem Forderungskatalog: „Regulate use of material produced using artificial intelligence or similar technologies“. Die Chat-Roboter sollen verboten bzw. ihr Einsatz eingeschränkt werden. In den Worten von John August, Autor von Big Fish und Aladdin und Mitglied der Verhandlungsdelegation: “The challenge is we want to make sure that these technologies are tools used by writers and not tools used to replace writers”. Längere Artikel gehen ausführlich auf diese Dimension des Streiks ein, z.B. die NYT unter dem reißerischen Titel TV’s War With the Robots Is Already Here. Der Hollywood Reporter analysiert die Potentiale der Maschinen als Streikbrecher in As Writers Strike, AI Could Covertly Cross the Picket Line. Weiterlesen

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Bild Logo mit Link zum ArtikelNee, im Ernst. Die Prepper-Kultur ist jetzt endgültig in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Erst die Infrastruktur gegen die Wand privatisieren und wenn dann die Infrastrukturapokalypse droht, jedeN EinzelneN selbst verantwortlich machen: Was, Du hast Dir das Internet nicht ausgedruckt? Selber schuld! (So hab ich das mit dem Recht auf digitale Abstinenz nicht gedacht!)

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Konferenz der Europäischen SoziologInnen-Vereinigung 17/18 Oktober 2014
Die Konferenz, die in der Universität von Bukarest stattfand, hatte als heimliches Motto die Überschrift des neuen Buches von Christian Fuchs – einem der MitorganisatorInnen: „occupy the media!“ Die Frage war natürlich wie dies zu bewerkstelligen sei und wie insbesondere SoziologInnen und JournalistInnen sowie MedienaktivistInnen dazu beitragen können, wenn ihre Profession in vielerlei Hinsicht zugleich betroffen ist? Wie kann es gelingen, quer zum neoliberalen Mainstream zu berichten und zu forschen? Weiterlesen

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Für alle, die nicht dabei sein konnten oder es noch einmal sehen möchten: Die Keynotes und alle Panels von „Netz für Alle“ wurden auf Video aufgezeichnet.

Hier das Video zu Panel 1 „Digitalisierte Arbeit als bezahlte Arbeit„: Herbert Behrens, MdB (EIDG) im Gespräch mit Kathrin Hartmann (Freischreiber), Harald Wolf (Berliner Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen), Nadine Müller (Sozialwissenschaftlerin) und dem Publikum.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ffzF8iATxSs[/youtube]

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Für alle, die nicht (mehr) dabei sein konnten oder es noch einmal sehen möchten: Die Keynotes und alle Panels wurden auf Video aufgezeichnet und werden hier nun sukzessive online gestellt.

Wir starten mit der Dokumentation der Abenddiskussion „Was lernen wir aus dem Wikileaks-Desaster?“ mit der wir aus aktuellem Anlass das Programm der Konferenz „Netz für alle“ kurzfristig erweitert hatten.

Anne Roth im Gespräch mit Linus Neumann (netzpolitik.org) und Constanze Kurz (CCC):

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Yvt6TIL5SGY[/youtube]

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Kathrin Hartmann wird im Panel 1 „Digitalisierte Arbeit als bezahlte Arbeit“ über die Arbeitsbedingungen freier JournalistInnen im Spannungsfeld von prekärer Entlohnung, formeller Selbstständigkeit und dem Anspruch eines qualitativ hochwertigen Journalismus berichten. Hierzu stellt sie in ihren Vorabthesen für das Panel den Interessensverband Freischreiber, in dem sie organisiert ist, vor.

© Stephanie Fuessenich

Die Freischreiber sind weniger eine Gewerkschaft als ein Lobbyverband der freien Journalisten. Zwar sind viele Freie auch in Gewerkschaften wie DJV und ver.di organisiert – doch bislang sind die ungezählten Freien, die teils aus eigener Entscheidung, zum Teil gezwungenermaßen selbstständig sind, eher Einzelkämpfer. Tarifstreiks, wie ihn Tageszeitungsredakteure zusammen mit Gewerkschaften organisieren können, sind unter Freien kaum möglich. Das ist problematisch, denn ohne Solidarität und das Bewusstsein, eine Berufsgruppe zu sein, die Rechte einfordern kann und muss, ist es sehr einfach, freie Journalisten gegeneinander auszuspielen und im Preis zu drücken – frei nach dem Motto: Wenn Du das nicht machst – diejenigen, die es für noch weniger Geld machen, stehen Schlange.

Die Freischreiber sind angetreten, diesen Zustand zu ändern: Wir wollen der anonymen Masse der Freien eine Stimme geben. Wir betonen, dass ohne Freie kein guter Journalismus möglich ist. Denn wir haben ja einen großen Vorteil: weil wir keinem Verlag und keiner Redaktion verpflichtet sind, sind wir absolut unabhängig. Aber Qualitätsjournalismus muss anständig bezahlt werden: saubere, ausführliche Recherche, gut geschriebene Texte – all das kostet Geld. Wir kämpfen daher für Honorare, die sich am Rechercheaufwand orientieren sowie für eine faire Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Redaktionen. Deshalb lehnen wir auch die in den Vergütungsregeln als „angemessen“ definierten Honorare ab: Kein hauptberuflich freier Journalisten kann davon seinen Lebensunterhalt bestreiten.

Gleichzeitig wehren wir uns gegen Knebelverträge der Verlage, die uns für ein einmaliges, zumeist winziges Honorar alle Rechte an unserer Arbeit abkaufen wollen – um damit selbst Geld zu verdienen. Aus diesem Grunde treten wir auch gegen das Leistungsschutzrecht an, das weder uns noch der Qualität im Journalismus dient, sondern einzig und allein den Verlagen zugute kommt.

Um darauf aufmerksam zu machen, wer wir sind und warum man auf uns nicht verzichten kann, organisieren wir öffentlichkeitswirksame Aktionen: Etwa die Lese-Tour freier Journalisten in vier Städten (www.freischreiber.de/freischreiberlesereise/der-flyer-zur-tour), die Aktion „Ohne Freie fehlt was“, bei der wir anhand von Freiflächen in Feinschmecker, P.M., Brand Eins, Geo Saison, Zeit Magazin und Stuttgarter Zeitung sowie Interviews mit den Chefredakteuren belegt haben, dass diese Medien ohne uns nicht existieren könnten (www.freischreiber.de/ohne-freie-fehlt-was) und den Zukunftskongress 2010 „Mach’s Dir selbst – wie freie Journalisten in Zukunft arbeiten und Geld verdienen werden“ mit mehr als 200 Teilnehmern und 60 Referenten. Und im Oktober gehen wir in die Vollen: wir verleihen den Himmel- und Hölle-Preis: unsere 400 Mitglieder wählen die fairste und die fieseste Redaktion Deutschlands. Gleichzeitig veröffentlichen wir unseren Code of Fairness. Am 11. November in Hamburg vergeben wir den Preis an die Redaktion, die besonders gut oder besonders schlecht mit ihren freien Mitarbeitern umgeht.

>>Vorstellung Freischreiber als .pdf-Dokument lesen

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Wir freuen uns, dass Kathrin Hartmann vom Vorstand der Freischreiber, Berufsverband für freie Journalistinnen und Journalisten, zugesagt hat. Sie hat bei verschiedenen Medien gearbeitet, ein großartiges Buch über die Abzocke mit grünen Produkten verfasst und betreibt zum selben Thema den gleichnamigen Blog Ende der Märchenstunde.

Der Verband Freischreiber gründete sich als Interessenvertretung für die vielen freien Jounalistinnen und Journalisten und betreibt seitdem eine intensive Lobby- und Vernetzungsarbeit. Der Verband schaltete sich jüngst auch in die Debatte um den offenen Brief von Nachwuchsjournalisten an die Verleger ein. Diese wollen wir im Panel um „Digitalisierte Arbeit als bezahlte Arbeit“ aufgreifen. Wie kommen wir zu besseren Vergütungen für die eigentlichen Contentproduzenten? Hilft das Bitten in offenen Briefen? Oder muss da doch mehr passieren?

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