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Digitale Goldschürferei: Bitcoin-Mining

Beat Weber (Redakteur, Zeitschrift «Kurswechsel») wird einen kritischen Blick auf die neuen digitalen Zahlungsmittel richten und Nadja Rakowitz (Redakteurin, Zeitschrift «express. Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit») die anschließende Debatte moderieren. Das ganze wird stattfinden am
Dienstag, den 18.11.2014 um 19:00 Uhr im
Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin. Video und Mehr in der Veranstaltungsdokumentation auf rosalux.de

 

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Konferenz der Europäischen SoziologInnen-Vereinigung 17/18 Oktober 2014
Die Konferenz, die in der Universität von Bukarest stattfand, hatte als heimliches Motto die Überschrift des neuen Buches von Christian Fuchs – einem der MitorganisatorInnen: „occupy the media!“ Die Frage war natürlich wie dies zu bewerkstelligen sei und wie insbesondere SoziologInnen und JournalistInnen sowie MedienaktivistInnen dazu beitragen können, wenn ihre Profession in vielerlei Hinsicht zugleich betroffen ist? Wie kann es gelingen, quer zum neoliberalen Mainstream zu berichten und zu forschen? Weiterlesen

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Crowdworking

Outsourcing kennt man. Die Weiterentwicklung dieses Prinzips heißt Crowdsourcing. Arbeit wird dabei nicht mehr in Billiglohnländer outgesourced, sondern an Menschen, die sich im Internet tummeln – an die Crowd. Im Netz entsteht dadurch ein neuer Niedriglohnbereich, der die Art, wie wir arbeiten, komplett verwandeln könnte, so stark wie die Erfindung des Fließbands vor knapp 100 Jahren. Auf der Plattform Mechanical Turk von Amazon schuften etwa Hundertausende aus 180 Ländern oft für zwei bis drei Euro die Stunde. Die besten digitalen Akkordarbeiter kommen auf sieben bis acht Euro. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland viele Firmen mit ähnlichen Angeboten. Das neue digitale Prekariat hat praktisch keine Rechte und verdient wenig. Trotzdem sind Crowdworker oft stolz auf ihre Arbeit und fürchten staatliche Regulierung. Denn diese könnte ihren Arbeitsplatz vernichten, sorgen sich gerade US-amerikanische «Turker». Besser ein paar US-Dollar oder Euro verdienen als gar nichts, ist die vorherrschende Meinung.

Crowdworking. Die Entstehung des digitalen Prekariats
Donnerstag, 03.07.2014 | 19:00 Uhr
Vierte Welt
Adalbertstraße 4 (Galerie im 1. OG, Zugang über Außentreppe), 10999 Berlin

Sebastian Strube ist freier Journalist in München und arbeitet für den Bayerischen Rundfunk vor allem zu digitalen Themen. Auch als Crowdworker hat er schon gearbeitet, war aber nicht hart genug für diesen Job.

Moderation: Cornelia Otto, Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin DIE LINKE. im Bundestag.

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Dr. Nadine Müller, Sozialwissenschaftlerin und Speakerin in Panel 1 „Digitalisierte Arbeit als bezahlte Arbeit„, setzt sich in ihren Vorabthesen für die Diskussion mit der veränderten Arbeitswelt im Spannungsfeld von Computerisierung, Individualisierung und Prekarisierung auseinander. Ihre These: erst eine demokratische Gestaltung computerisierter Arbeit jenseits neoliberaler Prekarisierungseffekte ermöglicht die Entstehung einer kooperativen Individualität.

Wir dokumentieren im folgenden ihre Vorabthesen:

Thesen zum Panel: Digitalisierte Arbeit als bezahlte Arbeit

„Computerbasierte Arbeitsformen“

Mit der Computerisierung verliert erstens die mechanische Maschine als Kernstück der industriellen Produktion an Bedeutung; an ihre Stelle rückt mehr und mehr Software als das dominante Arbeitsmittel. Zweitens verändert sich die Arbeitsorganisation: die Planung wird kooperativ, die Kooperation komplex und die Arbeitsteilung als ihre besondere Form zu einer Spezialisierung von Kompetenzen, bei denen Kreativität ausschlaggebend wird. Somit nimmt nicht nur die Bedeutung der Kreativbranche zu, sondern Kreativität wird zur dominanten Anforderung für die Gesamtwirtschaft. Die Anforderungen computerisierter Arbeit werden jedoch durch die sich seit den 1970er Jahren durchsetzenden neoliberalen Strategien lediglich suboptimal gemanaged, prekäre Arbeitsverhältnisse und Krisen sind die Folge.

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Kathrin Hartmann wird im Panel 1 „Digitalisierte Arbeit als bezahlte Arbeit“ über die Arbeitsbedingungen freier JournalistInnen im Spannungsfeld von prekärer Entlohnung, formeller Selbstständigkeit und dem Anspruch eines qualitativ hochwertigen Journalismus berichten. Hierzu stellt sie in ihren Vorabthesen für das Panel den Interessensverband Freischreiber, in dem sie organisiert ist, vor.

© Stephanie Fuessenich

Die Freischreiber sind weniger eine Gewerkschaft als ein Lobbyverband der freien Journalisten. Zwar sind viele Freie auch in Gewerkschaften wie DJV und ver.di organisiert – doch bislang sind die ungezählten Freien, die teils aus eigener Entscheidung, zum Teil gezwungenermaßen selbstständig sind, eher Einzelkämpfer. Tarifstreiks, wie ihn Tageszeitungsredakteure zusammen mit Gewerkschaften organisieren können, sind unter Freien kaum möglich. Das ist problematisch, denn ohne Solidarität und das Bewusstsein, eine Berufsgruppe zu sein, die Rechte einfordern kann und muss, ist es sehr einfach, freie Journalisten gegeneinander auszuspielen und im Preis zu drücken – frei nach dem Motto: Wenn Du das nicht machst – diejenigen, die es für noch weniger Geld machen, stehen Schlange.

Die Freischreiber sind angetreten, diesen Zustand zu ändern: Wir wollen der anonymen Masse der Freien eine Stimme geben. Wir betonen, dass ohne Freie kein guter Journalismus möglich ist. Denn wir haben ja einen großen Vorteil: weil wir keinem Verlag und keiner Redaktion verpflichtet sind, sind wir absolut unabhängig. Aber Qualitätsjournalismus muss anständig bezahlt werden: saubere, ausführliche Recherche, gut geschriebene Texte – all das kostet Geld. Wir kämpfen daher für Honorare, die sich am Rechercheaufwand orientieren sowie für eine faire Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Redaktionen. Deshalb lehnen wir auch die in den Vergütungsregeln als „angemessen“ definierten Honorare ab: Kein hauptberuflich freier Journalisten kann davon seinen Lebensunterhalt bestreiten.

Gleichzeitig wehren wir uns gegen Knebelverträge der Verlage, die uns für ein einmaliges, zumeist winziges Honorar alle Rechte an unserer Arbeit abkaufen wollen – um damit selbst Geld zu verdienen. Aus diesem Grunde treten wir auch gegen das Leistungsschutzrecht an, das weder uns noch der Qualität im Journalismus dient, sondern einzig und allein den Verlagen zugute kommt.

Um darauf aufmerksam zu machen, wer wir sind und warum man auf uns nicht verzichten kann, organisieren wir öffentlichkeitswirksame Aktionen: Etwa die Lese-Tour freier Journalisten in vier Städten (www.freischreiber.de/freischreiberlesereise/der-flyer-zur-tour), die Aktion „Ohne Freie fehlt was“, bei der wir anhand von Freiflächen in Feinschmecker, P.M., Brand Eins, Geo Saison, Zeit Magazin und Stuttgarter Zeitung sowie Interviews mit den Chefredakteuren belegt haben, dass diese Medien ohne uns nicht existieren könnten (www.freischreiber.de/ohne-freie-fehlt-was) und den Zukunftskongress 2010 „Mach’s Dir selbst – wie freie Journalisten in Zukunft arbeiten und Geld verdienen werden“ mit mehr als 200 Teilnehmern und 60 Referenten. Und im Oktober gehen wir in die Vollen: wir verleihen den Himmel- und Hölle-Preis: unsere 400 Mitglieder wählen die fairste und die fieseste Redaktion Deutschlands. Gleichzeitig veröffentlichen wir unseren Code of Fairness. Am 11. November in Hamburg vergeben wir den Preis an die Redaktion, die besonders gut oder besonders schlecht mit ihren freien Mitarbeitern umgeht.

>>Vorstellung Freischreiber als .pdf-Dokument lesen

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