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FOSS

Bei Freier und Open Source Software (FOSS) handelt es sich nicht nur um einen „Zoo“ von Anwendungen bzw. Produkten. Es handelt sich vielmehr um eine eigene Produktionsweise, die sich dadurch von der im Kapitalismus dominierenden unterscheidet, dass sie auf Kooperation beruht und nicht auf Konkurrenz.

Jetzt auch in deutschsprachiger Übersetzung (pdf).

Transform!, die Stiftung für politische Bildung der Europäischen Linkspartei, hat eine ausführliche und kritische, polit-ökonomische Studie von Marco Berlinguer über Freie und Open Source Software (FOSS) veröffentlicht. Wie der Titel „Commons, Markets and Public Policy“ nahelegt, geht es um FOSS nicht nur als Commons, sondern auch als Durchlauferhitzer für Innovation, Rationalisierung und Profitsteigerung in der kapitalistischen Digitalwirtschaft und Möglichkeiten von FOSS im Hinblick auf das Öffentliche. Weiterlesen

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Das Buch „Militärrituale. Analyse und Kritik eines Herrschaftsinstruments“, meine mit einem RLS-Stipendium erarbeitete und vor fast 20 Jahren bei Papyrossa erschiene Diss, war lange Zeit nur noch gebraucht zu haben. Jetzt – etwa 10 Jahre nach dem ersten ebook-Boom bei den großen Verlagen – habe ich das Buch selbst zum eBook gemacht. Mir war wichtig dabei:

  • Seiten- und Textkonkordanz mit der Papierpublikation (um die reibungslose Überprüfung von Zitaten und allgemein die Zitierbarkeit zu garantieren),
  • ein offener Standard beim Dateiformat (um künftige Systemwechsel durch automatische Konvertierungen abfangen zu können) und
  • eine offene Lizenz (um allgemeine Verfügbarkeit und die Möglichkeit der Weitergabe zu garantieren).
  • Außerdem sollte der Dateistandard sich „responsiv“ gegenüber diversen Readern, Betriebssystemen und Gerätedesigns verhalten (das Gerät bzw. der Reader gibt vor, wie der Text dargestellt wird – und nicht das Dateiformat).

All das garantiert das epub-Format in Verbindung mit einer CreativeCommons-Lizenz (nach Rücksprache mit dem Verlag). Und hier ist es, das seiten- und textkonkordante Militärrituale-Ebook (2023v1.0) im epub-Format (Download-Alternative: Z-Library Onion-Server, Tor-Browser und Anmeldung/Login erforderlich).

Hier in diesem Blog-Artikel will ich das epub-Format kurz vorstellen und dann meine Erfahrungen schildern bei der Bearbeitung von der Textvorlage (PDF-Druckvorlagen des Verlags) zur fertigen ePub-Datei auf den weltweit verfügbaren Ebook-Servern. Weiterlesen

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Die Bundeswehr betreibt ihre Panzer mit Windows. Jetzt haben die zuständigen Dienststellen ihren Workflow verbessert und berichten auf ihrem Twitter-Kanal darüber. So sieht militärischer Stolz aus bei der Eroberung von Neuland.
(Quelle: Twitter)

Warum die Bundeswehr immer noch keine dicken Panzer liefert? Vielleicht weil sie dort noch nicht fertig sind mit der Installation der ukrainisch-sprachigen Betriebssystemvariante – von Windows.

Wait, what? Microsoft Windows?
Fährt den Panzer?

Als Kommentar dazu ganz vorne mit dabei im einschlägigen Twitter-Thread:

Windows auf einem Panzer? Auch eine Möglichkeit für nen „Waffenstillstand“ zu sorgen. Einfach warten, bis der nächste Bug oder der Virenscanner die Maingun.exe blockiert…

Stell Dir vor, es ist Krieg und Windows fährt nicht hoch: Softwarefehler, kann man nix machen.
Schön wärs. Zu befürchten bleibt hingegen: Bald könnte Linux auf der Sanktionsliste landen. Denn: Russland will von Windows auf Linux wechseln.

 


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Die deutsche Industrie befindet sich am Beginn einer fundamentalen Umwälzung. Um die in der EU und in Deutschland angestrebten Klimaziele bis 2045 erreichen zu können, bedarf es entschlossenen und koordinierten Handelns auf einer Vielzahl technologie-, industrie-, wirtschafts- und arbeitspolitischer Felder. In den dazu geführten politischen und medialen Debatten stehen bislang die mit dem Industrieumbau verbundenen technologischen Herausforderungen im Mittelpunkt. Nicht zuletzt die Visionen der Digitalisierer verheißen Rettung. Weiterlesen

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Das Gute im Schlechten: Anlässlich der Pandemie wurden lange geplante, aber in den Schreibtischschubladen der zuständigen Ämter verwesende Pläne für Pop-Up-Fahrradwege plötzlich blitzschnell umgesetzt. Und so wie uns die Seuche weiter in Wellen begleiten wird, bleiben hoffentlich auch die neuen Fahrradwege. Einen Digitalpakt für Bildung gabs (auch wenn weiterhin Streit nötig ist über die Art und Weise, wie das Geld ausgegeben werden soll). Und ebenso – weniger prominent und mit 800 Millionen auch etwas weniger üppig ausgestattet – gabs auch einen Digitalpakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst.

Der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) erschien unter den Bedingungen der Pandemie wie eine große Telefonzentrale mit Statistikabteilung: Fälle erfassen, Zahlen aufbereiten und weiterleiten, Kontakte benachrichtigen. Aber Public Health, das medizinische Fach hinter dem Dienst und damit der Dienst als öffentliche kommunale Verwaltungseinrichtung, ist mehr. Public Health fordert dem angehenden Facharzt, der angehenden Fachärztin 5 Jahre Spezialausbildung ab. Dabei geht es interdisziplinär u.a. um Epidemiologie, Sozialmedizin, Gesundheitsförderung und Prävention, Versorgungsforschung, Gesundheitsberichterstattung, Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Ethik. Die ÖGD operieren auf der Basis eines umfassenden Verständnisses über die Verbreitung und Verhinderung von Krankheiten in der Bevölkerung. Sie bilden damit das Gegengewicht zur Individualmedizin, die die einzelne Patientin in der Behandlung hat und strukturell blind bzw. handlungsunfähig ist gegenüber gesellschaftlichen und politischen Krankheitsursachen und Gesundheitsrisiken. Weiterlesen

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Derzeit ist überall Digitalisierung. In fast allen bis vor kurzem nicht digital überbauten gesellschaftlichen Bereichen hält irgendwie die Digitalisierung Einzug. Damit wird auch IT-Sicherheit in Bereichen zum Thema, die bisher noch nicht digital angreifbar waren. Cyberangriffe allerorten. Neulich waren die Chicken Wings aus: Cyberangriff. Kann man nix machen. Cyber mag für den einen oder die andere immer noch aufregend und nach Neuland klingen. Mit dem Hebel „Cyberwar“ werden Milliarden öffentlicher Gelder in Richtung sich werbewirksam präsentierender Startups und IT-Konzerne und neuer Bürokratien umverteilt. Produziert wird dort dann Pseudo-Sicherheit à la IT-Sicherheitskennzeichen (etwas nach unten scrollen, dort machen sie immerhin transparent, was das „Sicherheitskennzeichen“ nicht kann…).

Aber IT-Sicherheit ist kein neues Thema. Streng genommen sind die mathematischen Grundlagen von IT-Sicherheit nicht einmal ein digitalistisches Thema. Zum Beispiel das Kerckhoffs’sche Prinzip: Im Jahr 1883, lange vor der Existenz jeder automatischen Rechenmaschine, formulierte der niederländische Sprachforscher Auguste Kerckhoff dieses bis heute gültige grundlegende Gesetz der Wissenschaft von der Verschlüsselung („Kryptographie“). Es besagt, dass die Sicherheit eines Verschlüsselungsverfahrens nicht auf der Geheimhaltung der Art und Weise der Verschlüsselung („Verschlüsselungsalgorithmus“) beruht, sondern auf der Geheimhaltung lediglich des Schlüssels (bzw. der Kombination aus Schlüssel und Passwort). Weiterlesen

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Papier-Graffito: „Überwachung ist ein entscheidender ökonomischer Faktor. Sie ist sowohl Element im Produktionsapparat wie auch ein Rädchen innerhalb der Disziplinargewalt.“ „?“ „Foucault you!“ „What?“. Hochfeld, Mai 2017 (c) Hafenstaedter

Wer hätte das gedacht: Netzpolitik ist eines der prominenteren Themen im beginnenden US-(Vor-)Wahlkampf. Z.B. der Artikel über die Kampagne von Elizabeth Warren, einer der aussichtsreicheren demokratischen Kandidat_innen, gegen Facebook: ‚Too much power‘: it’s Warren v Facebook in a key 2020 battle. Der Text liefert einen ausführlichen Einblick in die Anti-Tech-Monopol-Debatte im anschwellenden US-Wahlkampf und läßt die Kandidatin Warren mit ihrer Forderung nach Zerschlagung von Facebook radikal erscheinen.

Was die Problemwahrnehmung angeht, bin ich einverstanden: In meiner Lieblingsnachricht zu dem Thema geht es um England und dass dort mit der Abschaltung von Yahoo-groups nationale Infrastraktur mitabgeschaltet wird: die Liste zur Organisation der Verteilung von Telefonnummern. Angesichts der in allen möglichen Bereichen sich andeutenden Infrastrukturapokalypse geht es mir wie dem Blogger Fefe, der sich an seine Jugend erinnert fühlt, als er begeistert Cyberpunk-Romane las. Er fand das immer total geil, aber die Prämisse einigermaßen unglaubwürdig, dass eine Zivilisation freiwillig ihre Infrastruktur so auf Sand bauen würde, dass alles hackbar ist. Weiterlesen

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[Edit 16.3.2020: Unter dem Druck von Corona zu Home Office und angesichts des mehrmaligen Zusammenbruchs der Server von Microsoft Teams: Hinweis auf Jitsi hinzugefügt.]

[Edit 28.3.2020: Zoom entfernt Facebook-Tracker aus iOS-App. Von der Datenübermittlung an Facebook will der Hersteller der Videokonferenz-Software Zoom nichts gewusst haben.]

[Edit 14.5.2020: Profiteur des Lockdown. Weltweit wird per Zoom konferiert, debattiert, geplaudert. Aber wie sicher sind die Daten? Susanne Lang im Neuen Deutschland vom 9.5.20]

[Edit 15.5.2020: Wer seine Konferenzen eher in Richtung Lehr- und Präsentationsbetrieb treiben will, für den oder die empfiehlt sich mittlerweile BigBlueButton. Das Open-Source-Werkzeug erfüllt alle technischen, politischen und datenschutzrechtlichen Voraussetzungen, die ich hier im Folgenden anmahne. Ein Server kann unter eigener Kontrolle betrieben werden, für die Teilnahme reicht ein moderner Browser. Ausprobieren lässt sich das ganze bei Darmstädter Verein Computerwerk e.V. (Nebenbei zeigt der Footer von deren Webseite, dass es auch anders geht als Twitter, nämlich: Mastodon!), kaufen lässt sich BigBlueButton als Dienstleistung für einzelne Treffen oder Konferenzen oder gleich in Form eines eigenen Servers bei dem Hamburger Genossenschaftsbetrieb Hostsharing.]

[Edit Dezember 2020: golem.de schreibt: „Neben der FTC ist auch eine Klage von Verbraucherschützern in den USA anhängig, die Zoom vorwerfen, ihre Nutzerschaft mit den Aussagen zur nicht vorhandenen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung getäuscht zu haben. Zoom hat mittlerweile auf die Vorwürfe reagiert und tatsächlich eine optionale Ende-zu-Ende-Verschlüsselung implementiert.“ Ich ergänze: Wer sich einer Firma anvertraut, die ihre Kundschaft schon einmal so belogen hat und den Quellcode ihrer Serversoftware immer noch nicht offenlegt, der ist selber schuld. Wer als Arbeitgeber oder als Entscheider in einer Bildungsinstitution auf Zoom setzt, droht seine Fürsorgepflicht zu verletzen und sollte sich der möglichen Rechtsfolgen bewußt sein.]

[Edit März 2021: fosdem, die große europäische freie-software-konferenz hat mit über 33.000 (in worten: dreiunddreißigtausend) teilnehmer_innen getagt – mit matrix und jitsi. geht nicht gibts also nicht. bzw.: alles nur eine frage der infrastruktur.]

Videokonferenzen sind zu begrüßen. Sie sind allemal besser als Meeting-Jetset per Flugzeug. Allerdings sollten wenigstens wir – in diesem Text meint das „wir“ die Mitarbeiter_innenschaft der RLS – Wert legen auf die Auswahl der Werkzeuge, für die wir uns dabei entscheiden. Wenn wir Catering buchen, dann achten wir ja auch darauf, dass wir als Linke im weitesten Sinne unsere politischen und moralischen Prinzipien möglichst widerspruchsarm in unsere Alltagspraxis, sprich: Auftrags- und Mittelvergabe einfließen lassen. Die Zutaten sollten regional und bio sein, das Menü barrierefrei auch für Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Auch das Unternehmen sollte eher klein als groß und regional verankert sein, so dass wir sehen können, ob und dass die Mitarbeiter_innen zu vernünftigen Bedingungen arbeiten können. Wir beauftragen gerne Unternehmen mit Migrationshintergrund, damit die Umverteilung der Mittel, die wir zu vergeben haben, nach unten seitlich geht. Weiterlesen

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Die Veranstaltung stellte sich heraus als öffentlich eingeladenes Treffen der LAG Netzpolitik. Nach kurzen Inputs von mir selbst (Linux-Migration: Was ist in München schiefgegangen; was hat die RLS vor; einige weiterführende Beispiele in kleineren Behörden und Kommunen) und von Tobias Schulze (MdA) mit einem Überblick über die Geschichte und den derzeitigen Stand von eGovernment in Berlin ergab sich eine lebendige Gruppendiskussion. Zum Einlesen hatte ich ja Linux in München und Das Microsoft-Dilemma empfohlen. Nebenbei die neueste Neuigkeit zu München: Der Beratungskonzern, der das sog. Gutachten angefertigt hat, mit dem die Rückabwicklung der Migration zurück zu Windows begründet wird, und der schon seit fast 20 Jahren eng verbandelt ist mit Microsoft, hat jetzt ein Service-Joint-Venture mit Microsoft gegründet – sicherlich spielten die zu erwartenden öffentlichen Aufträge in München dabei keine Rolle… Einige Themen, die wir unterschiedlich kontrovers diskutiert haben, nehme ich hier noch einmal auf, um sie ausführlicher zu kommentieren, als das im Gespräch möglich war. Weiterlesen

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Link zur Tischvorlage (PDF): windows-dilemma-beirat.pdf

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