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CC BY-SA 3.0, Bild: elfboi via kamelopedia.net

Wolfgang Müller hat für die Rosa-Luxemburg-Stiftung einen Text über den „Chip-Krieg“ der USA gegen China und den „Chip Act“ der EU geschrieben, der gerade hier veröffentlicht wurde: www.rosalux.de/publikation/id/50322

Die Halbleiterindustrie bildet ein zentrales Terrain des Kampfes um die Positionen in der hierarchischen internationalen Arbeitsteilung. Die USA versuchen, ihre globale Vorherrschaft zu verteidigen; China versucht, vom „Westen“ unabhängiger zu werden; auch Deutschland und die EU möchten ihren Anteil an der globalen Halbleiterproduktion, der in den letzten Jahrzehnten gesunken ist, erhöhen. Zu diesem Zweck hat die EU Subventionen für die Branche in Höhe von 43 Mrd. Euro geplant. Alleine Intel verlangt für seine geplante Chip-Fabrik in Magdeburg Subventionen in Höhe von 10 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Der Bund gab 2022 ca. 22 Mrd. Euro für Arbeitslosengeld II („Hartz IV“) und Sozialgeld aus, die sich auf über 3,7 Mio. Leistungsempfänger verteilten. Andererseits hat China schon vor einigen Jahren ein Programm im Volumen von 150 Mrd. Dollar für die Halbleiterindustrie aufgelegt; die USA übertreffen dies mit einem Programm von 280 Mrd. Dollar. Nicht nur die EU will ihren Anteil an der globalen Halbleiterproduktion steigern, China und die USA wollen dies ebenso. Insofern ist zu bezweifeln, ob die Pläne der Bundesregierung und der EU aufgehen werden.

Hier weiter direkt zum PDF-Volltext über den Chip-Krieg.

 

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Neulich hatten wir Marc Püschel und Jan Turowski zum Thema Digitalisierung in China. Jetzt legt Timo Daum in sechs Beiträgen zum digitalen Kapitalismus chinesischer Prägung nach. Daum widmet sich den folgenden Fragen: Was macht die chinesische Variante des digitalen Kapitalismus á la Silicon Valley aus? Wo gibt es Parallelen zur westlichen Digitalwirtschaft, wo liegen die Unterschiede? Und inwieweit hat die chinesische Partei- und Staatsführung die Zügel in der Hand? Kann sie die Entwicklung steuern oder hat sich eine Eigendynamik entwickelt? Daum liefert eine linke Perspektive auf die Digitalisierung in China in sechs gut lesbaren Essays Zur Liste der Essays

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Am 10.12. haben wir gemeinsam mit dem Kritischen China-Forum eine Veranstaltung zu den Arbeitskämpfen in der Plattformökonomie in Deutschland und China durchgeführt, an der 60 Personen aus 19 Ländern teilnahmen. Ingeborg Wick hat dazu nun einen informativen Artikel in der Zeitschrift „express“ veröffentlicht, auf den ich hier verweise:

Mein Boss, der Algorithmus
Internationales Online-Treffen diskutiert über Arbeitskämpfe und Organisationsansätze in der Plattformökonomie – von Ingeborg Wick
Im letzten Jahrzehnt hat sich die Plattformökonomie in vielen Ländern der Welt rasant entwickelt. Mit zunehmender Digitalisierung erfasst sie immer mehr Bereiche des Alltagslebens, der Wirtschaft und der Arbeitswelt. Sie hat neue Geschäftsmodelle geschaffen, die die Organisation von Arbeit und die Arbeitsbedingungen von Millionen Menschen betreffen. In manchen Branchen wie der Mobilität, dem Handel und der Gastronomie rückt sie mittlerweile ins Zentrum der Wertschöpfung vor. Dies gilt etwa für Essens- und Lebensmittel-Lieferdienste, deren jüngster Boom sich nicht zuletzt der weltweiten Lockdown-Politik nach Ausbruch der Covid19-Pandemie im Jahr 2020 verdankt. Sie hatte physische Kontakte in zahlreichen gesellschaftlichen Bereichen zugunsten von Online-Arbeit und -Kommunikation drastisch eingeschränkt.
Weiterlesen im PDF oder in der Ausgabe 3-4/2023 der Zeitschrift express.

Über das Kritische China-Forum

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Mangels unvoreingenommenen Bildmaterials: Fossiler Abdruck eines mehr als 500 Millionen Jahre alten, früh-kambrischen Tausendfüßlerähnlichen aus der Fundstelle Chengjiang, Yunnan, China.
Bild: Dwergenpaartje, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia

Schon vor einiger Zeit hatte Marc Püschel bei der Tageszeitung junge Welt einen zweiteiligen Artikel über das Social Credit System der VR China [1, 2]. Die beiden Texte sind nur im jW-Abo im Volltext zu haben. Wir veröffentlichen den Gesamttext hier jetzt als nach wie vor wichtigen Debattenbeitrag mit dem PDF im Volltext (mit Genehmigung der jW, die Rechte verbleiben dort – ein jW-Abo lohnt sich auch über diesen Text hinaus!).

Bei dem Text handelt sich um den nach meinem (gewiss unvollständigen) Überblick einzigen (deutschsprachigen?) Artikel (jenseits obskurer Publikationen), der das Thema Social Credit System behandelt, ohne die im NATO-Westen üblichen Vorverurteilungen als Maß aller Dinge anzulegen. (Update Ende April 23: Timo Daums skeptische Betrachtung des Social Credit Systems vermeidet es, in die populäre westliche Überwachungsschelte einzustimmen und anerkennt die hohen Zustimmungswerte vor Ort.) Weiterlesen

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Online-Konferenz: Arbeitskämpfe und Ansätze der Organisierung in der Plattform-Ökonomie am Beispiel von Essenskurieren in China und Deutschland

10. Dezember 2022, 09:00 bis 13:30 Uhr

Anmeldung bis spätestens 8. Dezember bei Peter Franke, e-mail: forumarbeitswelten@fuwei.de
Die Teilnahme wird per E-Mail bestätigt und ein Zugangscode wird kurz vor der Konferenz versandt.

Die Konferenz des Kritischen China-Forums (mehr darüber unten) will Essenslieferanten aus Deutschland und China (Festland und Hong Kong) zu einem Austausch über Arbeitsbedingungen und Arbeitskämpfe in ihren Ländern zusammenbringen. Dabei wird berücksichtigt, dass die Zustellung auf unterschiedliche Art geschieht – zu Fuß, mit dem Fahrrad, E-Bike, Moped, Motorrad oder auch Auto. Der Austausch soll die Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeigen und die Art und Weise reflektieren, wie sich in diesem Sektor arbeitende Menschen organisieren und wie sie international zusammenarbeiten. Als Teil der Arbeiterklasse stellt sich die Frage ihrer Organisierung: In Form traditioneller oder anarcho-syndikalistischer Gewerkschaften oder in Kollektiven auch jenseits von Gewerkschaften.
PDF mit Programm und allen Einzelheiten (deutschsprachig | englischsprachig)

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