Elsevier, einer der großen wissenschaftlichen Verlage, ist kürzlich gerichtlich gegen zwei der größten ehrenamtlich betriebenen Online-Bibliotheken vorgangen, die wissenschaftliche Publikationen, die sich viele Wissenschaftler_innen nicht mehr leisten können, kostenlos zur Verfügung stellen: Library Genesis, Z-Library und Sci-Hub. Dieses Vorgehen setzt ein deutliches Signal, wie Alexandra Elbakyans (Sci-Hub) kommentiert:
Falls es Elsevier gelingt, unsere Projekte zu stoppen oder ins Darknet zu zwingen, demonstriert das eine wichtige Idee: dass die Öffentlichkeit kein Recht auf Wissen hat.“
Absurderweise ist sämtliche bei Elsevier veröffentlichte Forschung öffentlich gefördert, jedoch soll der Zugang zu den Ergebnissen dieser Forschung nur gegen teures Geld möglich sein. So kostet laut Wikipedia ein Jahres-Abo der Zeitschrift Tetrahedron aus dem Bereich der chemischen Forschung 39.000 US-Dollar.
Jetzt haben sich Archivare, Bibliothekare und Wissenschaftler zusammengefunden und fordern mit diesem Aufruf:
Es ist Zeit, aus den Verstecken zu kommen und diesem Widerstand unsere Namen zu geben. Ihr mögt Euch allein fühlen, aber wir sind viele. Die Wut, die Verzweiflung und die Angst, unsere Bibliotheken und Infrastrukturen zu verlieren, wie sie sich im Internet artikulieren, zeugt davon. Dies ist die Zeit für uns Hüter, Hunde, Menschen, Cyborgs, mit unseren Namen, Nicknames und Pseudonymen, unsere Stimmen zu erheben.“