Algorithmen, dieser Begriff ist derzeit in aller Munde. Aber was ist das eigentlich? Wie können wir uns ein Leben unter Algorithmen ausmalen? Wird unser Leben aussehen wie in den britischen Comedy-Sketchen, in denen das Service-Personal zu jeder Nachfrage nur noch die Antwort der Maschine – „Computer says No“ – wiedergibt? Oder sieht die Zukunft von Algorithmen-Einsatz in der Polizeiarbeit so aus, wie es uns Homer Simpson vor Augen führt? Wie sahen sie aus, die Phantasien, Ängste und Träume der kybernetischen Idee, die morgen vielleicht unsere Realität darstellt?
Eine audiovisuelle Suche nach algorithmischen Vorstellungen fand am 22. Januar in Wien statt. Konrad Becker und Felix Stalder von Worldinformation.org in Zusammenarbeit mit dem Top-Kino haben mit diesem „Screening der Algorithmischen Imagination“, das von Jana Herwig und Katja Mayer kommentiert wurde, den Diskussionsraum zum Thema Algorithmen geöffnet und diesen gleichzeitig verortet in der Geschichte der Kybernetik, des Kapitalismus und der Techno-Kontrollphantasien.
Eine audiovisueller Abend über die Macht von Algorithmen, ein Remix von Ausschnitten aus Filmen und Dokumentationen, die sich auf automatisierte Regelsysteme beziehen. Kurze Videoclips zeigen Formeln des kybernetischen Selbst von naturwissenschaftlicher Ingenieurskunst bis zu irrlichternden Gespinsten der Vorstellungskraft. Ein Media-mesh-up von der Geschichte des Kalten Kriegs, wo sich das Rationale und Irrationale zur Mutually Assured Destruction treffen, bis zur Kolonisierung der Zukunft durch algorithmische Vorhersagen heute.
Die Dokumentarfilme, Animationen, Fiction-Filme und Videokommentare, die zusammengestellt wurden, sind zugänglich und anschaulich, komplex und vielschichtig und da sie als Playliste und Videos im Internet verfügbar sind, sind sie auch hervorragend zum Wiederholen im Wohnzimmer geeignet.
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