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Über 50 Jahre ist inzwischen die Technologie alt, die wir heute das Internet nennen. Doch noch immer fällt es schwer, den Gegenstand Internet genau und umfassend zu bestimmen. Sind es die Übersee-Kabel und Internet-Knotenpunkte, die inzwischen 3,675 Milliarden Menschen weltweit, also etwa 50,1 Prozent der Erdbevölkerung miteinander verbinden und deren direkte Kommunikation untereinander ermöglichen? Dieses Wachstum ist noch nicht an einem Sättigungspunkt angekommen, allein in den letzten fünf Jahren sind 1,58 Milliarden Menschen online gegangen. Sind es die veränderten Lebensgewohnheiten und sozialen Praktiken, die sich durch ein ständiges Online-Sein und die allgegenwärtige  Präsenz  von  Smartphones  entwickelt  haben?  Sind  neue  Märkte  und Akteure entstanden und alte verschwunden? Wer das Internet als gesellschaftliche Veränderung begreifen will, muss technische Entwicklungen, ihre sozialen und politischen Bedingungen und deren soziale und politische Effekte gleichermaßen in den Blick nehmen.

Die komplette Kurze Geschichte des Internets von Susanne Lang in der Prokla 186: „Politische Ökonomie des Internet“ lesen. Wer dann noch nicht genug hat, dem liefert die Folgeausgabe „Prokla 187: Arbeit und Wertschöpfung im digitalen Kapitalismus“ mehr Stoff. Online-Artikel ist eine Kritik von Butello und Kalff an Masons Transformationsstrategie.

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Die Digitalisierung der Produktion ist das große Thema in der Arbeitswelt von heute –  nicht nur für Unternehmer, Politik und Medien. Längst ist sie auch zu einem zentralen Handlungsfeld für Gewerkschaften und Betriebsräte geworden. Vor allem aber durchdringt die «digitale Revolution» den Alltag von Millionen Beschäftigten. Wie die meisten Technologiesprünge birgt auch die Digitalisierung emanzipatorisches Potenzial für eine Humanisierung der Arbeitswelt. Eine größere Unabhängigkeit vom Arbeitsort könnte auch neue Freiheiten für die Beschäftigten mit sich bringen, zu erwartende Produktivitätsschübe ermöglichen eine radikale Arbeitszeitverkürzung und ein neues Leitbild von Erwerbsarbeit. Ob und wie diese Chancen realisiert werden können, hängt jedoch in erster Linie von der Durchsetzungsmacht und den Strategien der abhängig Beschäftigten und ihrer Organisationen ab. Mit der Fachtagung «Digitalisierung und Arbeit» wollen wir progressive Wissenschaft und GewerkschafterInnen, vor allem betriebliche Aktive, Vertrauensleute und Betriebsräte, zusammenzubringen, um diese aktuellen Herausforderungen aus Sicht und Interessenlage der abhängig Beschäftigten zu diskutieren. Programm und Anmelde-Informationen

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Internet 2.0 war gestern, der Einsatz von Elektrotechnik und Informationstechnologie zur Automatisierung der Produktion seit den 1970ern nur der Anfang. In einer Zeit, in der das globale Wirtschaftswachstum gedämpft ist und sich Staaten in der Rezession befinden, scheint nun «Industrie 4.0» vielen das helle Licht am Ende des Krisentunnels zu sein. Mit zunehmender Digitalisierung, so das Credo, würde das Wirtschaftswachstum wieder anziehen und gleichzeitig einige der drängenden ökologischen, ökonomischen und sozialen Krisen gelöst. Die Ausrichtung der nationalen Wirtschaft auf die Herausforderungen der Digitalisierung der Produktion bietet eine Vision, die die negativen Begleiterscheinungen der neoliberalen Deregulierung vergessen macht.

Daher beschäftigt sich diese Publikation detaillierter mit der Industrie 4.0. Nach einer Klärung, was sich hinter dem Begriff eigentlich verbirgt und welche Hoffnungen vor allem die deutsche Regierung damit verbindet, widmet sich der Text den künftigen Rohstoffbedarfen von Industrie 4.0 sowie von Elektromobilität und der Umstellung auf Erneuerbare Energien, die beide eng mit dieser Diskussion verwoben sind. Der Fokus liegt hierbei auf den metallischen Rohstoffen, denn hier sind aus menschenrechtlicher und ökologischer Perspektive die größten Herausforderungen zu erwarten.

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Digitalisierung, Industrie 4.0 – warum sollen sich Linke für solche Themen interessieren? Was ist an Vernetzung, Smart Factories, Home-Office, Crowdwork, Big Data von Bedeutung? Die Antwort hängt wesentlich davon ab, welche sozialen Veränderungen sich hinter diesen technischen Begriffen überhaupt verbergen. Und damit beginnt schon das Problem. Denn unter dem Schlagwort «Digitalisierung» wird alles Mögliche verhandelt: technische Neuerungen, die es bereits gibt, Neuerungen, die kommen werden, Neuerungen, die technisch bloß denkbar sind, Neuerungen, die zwar technisch denkbar, aber ökonomisch – also im kapitalistischen Sinne – fragwürdig sind, sowie Neuerungen, die technisch und ökonomisch denkbar sind, deren soziale Folgen aber im Dunkeln liegen. Industrie 4.0 ist Realität, Versprechen und Drohung zugleich, eine Ankündigung, von der niemand weiß, ob sie eintritt, und wenn ja, in welcher Form. Sie wirkt massiv und diffus zugleich. Mehr in der neuen Analyse von Stephan Kaufmann: Digitalisierung, Klassenkampf, Revolution. Fortschritt oder alles wie gehabt? Ökonomische und soziale Effekte technischer Innovation

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Ende November 2016 legte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sein «Weißbuch Arbeiten 4.0» vor. Mit blumigen Worten und tollen Verheißungen wird dort eine Liberalisierung des Arbeitsrechts gerechtfertigt. Erklärtes Ziel des BMAS war und ist dabei die Vorbereitung eines »neuen gesellschaftlichen Flexibilitätskompromisses«. Jenseits blumiger Projektionen auf künftige Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland und neue Freiheiten für die »work-life-balance« der Beschäftigten ist dabei eine klare Agenda erkennbar: Durch Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen soll künftig vom Arbeitsrecht, vor allem vom Arbeitszeitgesetz, abgewichen werden können – und zwar nach unten. Damit findet ein anderthalb Jahre währender, vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) organisierter, »Dialogprozess« zur Erstellung eines Leitbildes für die Arbeitswelt der Zukunft seinen vorläufigen Abschluss.

Die RLS hat diesen Prozess mit eigenen Beiträgen begleitet. Als Herrschaftsbegriffe hat sie die Automatisierung der Arbeit und Industrie 4.0 kritisiert. Den dahintersteckenden Wandel der Zusammensetzung der Arbeit und neue Kämpfe um bessere Arbeit hat sie nicht erst seit eineinhalb Jahren im Blick. Weiterlesen

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„Aaargh! Ich kann nicht mehr steuern!“ Andrew Kudrin, CC-by-2.0

Cory Doctorow ist vielen vor allem als Science Fiction Author bekannt. Er schreibt aber auch eine sehr lesenswerte Kolumne über die digitale Welt im Guardian. Denjenigen, die englischsprachig lesen, möchte ich Doctorows aktuellen Kolumnenartikel empfehlen: „The problem with self-driving cars: who controls the code?“. Er schreibt über Software-Sicherheit und Digital Rights Management bei selbstfahrenden Autos – obwohl das Thema eigentlich sämtliche Internet-der-Dinge-Geräte betrifft. Im Kern geht er der Frage nach: welche Folgen hat das Internet der Dinge, wenn wir als Verbraucher diese Dinge nur noch nutzen, aber nicht mehr verändern dürfen. Weiterlesen

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Untitled-3Anlässlich der Veröffentlichung von Nick Dyer-Withefords neuem Buch ‚Cyber-Proletariat. Global Labour in the Digital Vortex‘ in der neuen Publikationsreihe ‚Digital Barricades‘ bei Pluto Press habe ich einen kurzen Text für die Berliner Gazette geschrieben:

„I do not wish personally to be responsible for any such state of affairs.“ — Norbert Wiener

Am 13. August 1949 verfasst der Mathematikprofessor Norbert Wiener in einem Vorort der US-amerikanischen Stadt Boston einen bemerkenswerten Brief.

Der damals 54-jährige Wiener arbeitet zu dieser Zeit am renommierten Massachusetts Institute of Technology und gilt als Begründer der Kybernetik, Empfänger des dreiseitigen Briefes ist Walther Reuther, Gewerkschaftsvorsitzender der United Auto Workers in Detroit, dem damaligen Zentrum der weltweiten Automobilproduktion. Wiener schreibt an Reuther, dass er sich seit längerem für automatische Maschinen und die gesellschaftlichen Folgen ihres Einsatzes interessiere. Weiterlesen

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Die Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung macht Themenschwerpunkt „Digitale Arbeit und Gewerkschaften“.

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sharing_economy_fb_event

Wednesday | July 8th 2015 | 7:00 p.m.
Talk and Discussion with Trebor Scholz (New School, New York/USA).

Venue: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Salon (1st floor)
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin

Labor companies associated with the so-called sharing economy, including Uber and TaskRabbit, show an utter lack of concern for their workers. What if the algorithmic heart of any of these citadels of anti-unionism could be cloned and brought back to life under a different ownership model, with fair working conditions, as a humane alternative to the free market model.

Worker-owned cooperatives could design their own apps-based platforms, fostering truly peer-to-peer ways of providing services and things, and speak truth to the new platform capitalists.

Trebor Scholz is a cross-disciplinary writer, artist, educator, and catalyst. His work is positioned to study the Internet and its cultural, political, legal, philosophical, and policy-making implications, especially in the areas of digital work, self-organized learning, and global media activism. He is an associate professor at The New School in New York City.

Moderation: Marina Sitrin (Berlin/New York)

Please note that the talk and discussion will be in English. Free entry.

Website: www.rosalux.de/event/53713

 

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art-schoolÜber die „Linke und die Perspektiven der Digitalen Revolution“ wird die „Emanzipatorische Linke Berlin“ am Freitag, den 19. Juni ab 19 Uhr im gemeinsamen Wahlkreisbüro dreier Berliner Linkspartei-ParlamentarierInnen mit Anne “@SeeroiberJenny” Helm, Bezirksverordnete in Neukölln und bis Herbst 2014 in der Piratenpartei, sowie Shaked “@sshaked” Spier, LAG Netzpolitik  in der Greifswalder Straße 220, 10405 Berlin diskutieren. Zum Einladungstext

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