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Kathrin Englert

Kathrin Englert, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Siegen, Referentin im Panel 6 „Digitale Spaltung“, hat uns spannende Thesen zum Thema übermittelt, die wir hier dokumentieren:

Thesen:

1. Digitale Spaltung per Gesetz: ALG II-Beziehende brauchen keine internetfähigen Computer, weil sie Fernseher haben. Dieser Ansicht sind deutsche Sozialgerichte und forcieren damit eine digitale Spaltung per Gesetz. Die Chance auf Veränderung wurde trotz des Urteils des Bundessverfassungsgerichts im Februar 2010 von politischer Seite vergeben. Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht die Arbeitslosengeld II-Regelsätze als verfassungswidrig eingestuft und eine Neuberechnung gefordert. Das Bundesverfassungsgericht hatte den Gesetzgeber dazu aufgefordert, „die soziale Wirklichkeit zeit- und realitätsgerecht im Hinblick auf die Gewährleistung des menschenwürdigen Existenzminimums zu erfassen, die sich etwa in einer technisierten Informationsgesellschaft anders als früher darstellt“ (BVerfG, 1 BvL 1/09). Aber auch nach der Neuberechnung der Arbeitslosengeld II-Regelsätze sieht das Gesetz weiterhin lediglich knapp 6 Euro im Monat für Internet- und Onlinedienste sowie für Datenverarbeitungsgeräte und Software vor. Diese geringe Summe erstaunt insofern nicht, weil als Berechnungsgrundlage der neuen Regelsätze das Verbrauchs- und Konsumverhalten des untersten Einkommensfünftels herangezogen wird, d.h. als Referenzgruppe dienen die Haushalte, die seit Jahren von einer digitalen Spaltung betroffen sind.

2. Internet als Medium der Kompensation sozialer Ungleichheit: Der Alltag von Menschen im ALG II-Bezug ist in besonderem Maße durch prekäre Lebensverhältnisse gekennzeichnet. Continue Reading »

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Mit der Kurzbeschreibung für unser Panel 2 „Informationsfreiheit“ sind nun knapp eine Woche vor der Konferenz zu allen Konferenzpanels kurze Vorabinformationen verfügbar. In vielen Fällen haben auch unserer ReferentInnen bereits kürzere oder längere Thesen zu den jeweiligen Panels zur Verfügung gestellt. Einer individuellen vorläufigen Tagesplanung (Wo gehe ich wann hin?) steht nun nicht mehr viel im Wege. Viel Vorfreude!

Parallel zu unseren zwei mal drei Panels am Nachmittag besteht weiterhin die Möglichkeit, spontan Räume für selbstorganisierte Workshops zu nutzen. Eine Raumbelegung hierfür organisieren wir um 14:00 Uhr als Session-Planung nach Barcamp-Manier.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ZmwQ3Mgs1s0[/youtube]

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Jeanette Hofmann (Foto: David Ausserhofer)

Jeanette Hofmann (Foto: David Ausserhofer, alle Rechte vorbehalten)

Jeanette Hofmann, Speakerin bei Netz für Alle im Panel 5 „Wem gehört das Netz II / Content“, hat auf politik-digital.de unter dem Titel „Das Internet braucht Regulierung“ ein Interview über ihre Arbeit in der Enquetekommission Internet und digitale Gesellschaft gegeben. Darin verdeutlicht sie ihre Positionen zu den Fragen Netzneutralität, dem in Gründung befindlichen google-Institut, dem in der Kommission eingesetzten Internet-Beteiligungstool adhocracy sowie nach den staatlichen Regulierungsmöglichkeiten des Internets. Von besonderem Interesse ist dabei für sie die digitale Veröffentlichung verwaister Werke, für die das Urheberrecht abgelaufen und deren digitale Weiternutzung ungeklärt ist – sowie die Einrichtung einer Kulturflatrate.

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Constanze Kurz, Keynote-Speakerin bei der Netz für Alle-Konferenz, hat im letzten Jahr unter dem Titel „Das Netz ist gar nicht so global“ im Freitag ein Interview gegeben, in dem sie über das Verhältnis der Datenschutzbewegung zur Linken und die Möglichkeit konkreter politischer Interventionen Auskunft gibt. Ihre These: ein Großteil der relevanten technischen Infrastruktur sei in westlichen Industrieländern angesiedelt, daher sei es sinnvoll, sich in den politischen Auseinandersetzungen auf diese konzentrieren und nationalstaatliche bzw. europäische Regulierungen zu erwirken.

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Auf der Konferenz „Netz für alle“ werden sich zwei Foren mit der Frage „Wem gehört das Netz“ befassen – eines gilt den Inhalten, ein weiteres der technischen Infrastruktur.

Rainer Fischbach, Teilnehmer des Panels 3 „Wem gehört das Netz I / Infrastruktur“, hat dazu sieben Thesen verfasst. Im folgenden dokumentieren wir seine Thesen unter dem oben gewählten Titel.

„Das Netz hat einen Körper“ – Über Revenue-Flüsse, materielle Interessenskonflikte und gesellschaftliche Verfügbarkeit

These 1: Das Netz hat einen Körper. Die Verdrängung dieser Tatsache durch die Cyberutopisten der 1990er Jahre – etwa in der Formulierung in John Perry Barlows Declaration of the Independence of Cyberspace (World Economic Forum, Davos, 8. Februar 1996), dass »unsere Welt […] nicht dort [ist], wo Körper leben« –, deren Denken bis heute die (kultur-)linke Diskussion über das Netz beeinflusst, trägt entscheidend zu deren Realitätsfremdheit bei. Diesen Körper zu bauen, zu unterhalten und durch ein System symbolischer Ordnungen für die Kommunikation der Gesellschaft verfügbar zu machen, erfordert sowohl Material als auch Arbeit und damit unter den gegebenen Bedingungen Geld. Das Netz gerät schon dadurch in den Bereich materieller Interessenkonflikte.

These 2: Eine Antwort auf die Frage »wem gehört das Netz« muss den unterschiedlichen Ebenen gerecht werden, in die sich dieses gliedert. Hier der Vorschlag zu unterscheiden zwischen:

1. der Ebene der physischen Infrastruktur (Hardware) und der symbolischen Ordnungen (Netzprotokolle und Software), die deren Betrieb dienen,

2. der Ebene der symbolischen Orte, deren Attraktivität in ihrer Funktion als Treffpunkt (Facebook, eBay, etc.) oder im Angebot bestimmter Dienste bzw. bestimmten Inhalts besteht (Google, YouTube, etc.),

3. und der Ebene des Inhalts, also der Texte, Bilder, Töne, etc., die auch vor und außerhalb des Netzes existierten bzw. existieren. Continue Reading »

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Wir freuen uns, dass Prof. Dr. Karsten Weber seine Teilnahme an der Konferenz Netz für Alle zugesagt hat. Er lehrt und forscht an der Technischen Universität Cottbus und beschäftigt sich unter anderem mit den globalen Folgen digitaler Spaltungen und den neuen Ausschlussmechanismen, die durch den reglementierten Zugang zu IuK-Technologien entstehen. In seinem in der iz3w erscheinene Aufsatz „Im Netz von Clans – Global verteilte Gemeinschaften statt globaler Gesellschaft“ vertritt er die These, dass die IuK-Technologien zwar neue Formen der sozialen Interaktion hervorgebracht haben, diese jedoch als Teil einer möglichen Online-Vergesellschaftung auf Grund individueller Interessenslagen stark begrenzt und exklusiv sind.

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Robert Misik, Blogger, Taz-, Falter– und Buch-Autor, linker Denker und Aktivist zwischen Wien und Berlin, wird die zweite Keynote neben Constanze Kurz halten. Er schrieb über das Netz als soziale Formation und veröffentlichte auf standard.at seinen Podcast zum Thema: „Ist das Internet gut oder schlecht für die Demokratie?“ (youtube-Direktlink – den Abriss zur Personaldecke der ÖVP gibts bis 1:38 als Warmup ;-)):

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=a-7ktdQ5lnE[/youtube]

Wir freuen uns auf seine Keynote.

 

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Komputerfrieks

Als am 01. September 1981, also ziemlich genau 30 Jahre vor unserer Konferenz, Wau Holland und Tom Twiddlebit zu einem Treffen der „Komputerfrieks“ in die Redaktionsräume der taz einluden und damit den Grundstein für den Chaos Computer CLub legten, gehörten zu den Punkten, die sie beschäftigten, unter anderem internationale Netzwerke und die Frage: Wem gehören unsere Daten?

Fragen, die auch heute noch nicht abschließend geklärt sind und die uns deshalb in unseren beiden Panels zur Netzinfrastruktur und Content unter dem Titel „Wem gehört das Netz?“ beschäftigen. Die internationale Vernetzung von Aktivisten beleuchten wir mit dem Panel „Wie das Internet Politik verändert“.

Mit Constanze Kurz und Frank Rieger vom Chaos Computer Club haben wir auch zwei ReferentInnen zu Gast, denen wir und ihr dann am 03. September zum Hacker-Jubiläum gratulieren können.

Mehr zum ersten Treffen der „Komputerfrieks“ bei einestages

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Crosspost von Digitale-Linke.de

Mit dem Erfolg von Googles neuem SocialWeb-Dienst + ist eine alte Debatte wieder an die Oberfläche geraten: wie viel Macht dürfen die neuen Dienstleister über Zugänge, Inhalte, Wege und Ökonomie unserer Kommunikation haben (Bei uns hier)? Es war unter anderem Frank Schirrmacher, der in seinem Essay „Wir brauchen eine europäische Suchmaschine“ die Auswirkungen der Google-Wolken auf unser gesellschaftliches und individuelles Bewusstsein ausdifferenzierte. Die programmatische Titelaussage seines Textes ist durchaus nicht neu, hat doch Europa ähnliches bereits versucht (und ist daran gescheitert). Continue Reading »

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