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Energiekämpfe

Energieversorgung und Mobilität:
Die Geschäftsmodelle des fossilistischen Kapitalismus sind weder sozial noch ökologisch zukunftsfähig. Die Palette der vermeintlich smarten Lösungsangebote steht hier auf dem Prüfstand aus Sicht einer öko-sozialistischen Revolution.

 

 

 

 

Das Büro Manila war an der Förderung einer Studie über Digitalisierung in der Landwirtschaft beteiligt. Diese Studie von Fällen aus Malaysia, Indonesien und den Philippinen liegt jetzt vor, in englischer Sprache. Sie sei hier annotiert mit einer Übersetzung der englischsprachigen Zusammenfassung von rosalux.de. Inhaltlich-politisch ist die Studie wohl ganz O.K.: Sie hebt auf die Motivation der Profitmaximierung ab und enttarnt den Alibicharakter vorgeblich klimaschützender Digitalisierungsmaßnahmen. Leider droht schwere Lesekost, da auch im Studientext Bandwurmsätze derart vorzuherrschen scheinen wie schon in der Zusammenfassung:

Cashing In on the Climate Crisis through Agricultural Digitalization, eine neue Studie der ETC Group, die mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung erstellt wurde, untersucht, wie die Klimakrise in eine Investitionsmöglichkeit für Finanzakteure umgewandelt wird und wie die Digitalisierung der Landwirtschaft die Kommodifizierung des Klimas in handelbare Vermögenswerte erleichtert. Sie beleuchtet Fälle aus Malaysia, Indonesien und den Philippinen. Weiterlesen in der Zusammenfassung

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Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Konzeptwerk Neue Ökonomie e. V., Attac, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt hat Bildungsmaterialien zum Thema „Digitalisierung“ entwickelt: Digitale Technik verändert nicht nur unseren Alltag, sondern auch die Arbeitswelt und die Wirtschaft als Ganze.

Märkte für Waren und Dienstleistungen wandeln sich, neue Arbeitsverhältnisse entstehen. Daten, wie Menschen sich im Internet und außerhalb bewegen, sind die neuen Rohstoffe für eine Ökonomie, in der große Technokonzerne aus dem globalen Norden eine mächtige Rolle spielen. Das Bildungsmaterial beschäftigt sich damit, welche oft ambivalenten Auswirkungen die Digitalisierung auf Gesellschaften hat und wie digitale Technik demokratischer und sozial-ökologisch gerechter gestaltet und genutzt werden kann. Weiterlesen

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Am vergangenen Wochenende fand in Berlin in den Räumen der TU eine große Konferenz an der Schnittstelle von Nachhaltigkeit und Digitalisierung statt. Die Themen der zweiten Bits & Bäume((vgl. den Konferenzband von 2019, kostenlos als PDF downloadbar beim Verlag)) (nach 2018) reichten z.B. von vernetzter Mobilität über den Rohstoff- und Strombedarf digitaler Geräte, Datensuffizienz und kooperativen Plattformökonomien bis hin zu smarten Energienetzen oder Monopolisierungstendenzen in der digitalen Ökonomie.((vgl. die Themenlinien/Trackübersicht (PDF) )) Die 13 Trägerinnen der Konferenz waren NGOs aus der Umwelt- und Entwicklungsbewegung (BUND, Naturschutzring, iöw, Germanwatch, Konzeptwerk Neue Ökonomie, Brot für die Welt) und Organisationen der Informatik- und Hacking-Szene (CCC, Einstein Center, FIfF, fsfe, Open Knowledge Foundation, TU Berlin, Weizenbaum-Institut). Sie verfolgten einen offenen, partizipativen und ehrenamtlichen Konferenzorganisationsansatz.((vgl. die Selbstdarstellung „Über uns“)) Parteien oder parteinahe Stiftungen sind nicht dabei. Weiterlesen

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Die deutsche Industrie befindet sich am Beginn einer fundamentalen Umwälzung. Um die in der EU und in Deutschland angestrebten Klimaziele bis 2045 erreichen zu können, bedarf es entschlossenen und koordinierten Handelns auf einer Vielzahl technologie-, industrie-, wirtschafts- und arbeitspolitischer Felder. In den dazu geführten politischen und medialen Debatten stehen bislang die mit dem Industrieumbau verbundenen technologischen Herausforderungen im Mittelpunkt. Nicht zuletzt die Visionen der Digitalisierer verheißen Rettung. Weiterlesen

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Eine neue RLS-Studie (PDF) untersucht die digitale Transformation im deutschen Personennahverkehr. Der Fokus liegt dabei auf der simultanen Verbreitung von Mobility-as-a-Service-Plattformen in kommunaler Trägerschaft. Dabei stellen öffentliche Plattformen ein neues Phänomen in der Digitalwirtschaft dar, das bisher noch kaum erforscht wurde. Sollten sie sich tatsächlich erfolgreich auf dem Markt etablieren können, erhielten Kommunen ein weitreichendes algorithmisches Steuerungsinstrument, das die Verkehrswende entscheidend voranbringen könnte. Andererseits können die massenhafte Erfassung und Nutzung persönlicher Mobilitätsdaten durch öffentliche Akteure auch eine kritische Konzentration von politischer Macht bedeuten, die den Datenschutz und die Autonomie der Menschen grundlegend gefährdet.

In diesem Spannungsfeld verfolgt die Studie zwei wesentliche Ziele: Erstens wird eine gründliche Technikfolgenabschätzung von MaaS-Plattformen als Instrument kommunaler Verkehrssteuerung durchgeführt. Dazu werden das Potenzial digitaler, öffentlicher Mobilitätsplattformen für die sozial-ökologische Verkehrswende einerseits und die möglichen negativen Auswirkungen der Plattformisierung auf Arbeit, Privatsphäre, Demokratie und Klimaschutz andererseits herausgearbeitet. Das zweite Ziel der Studie besteht in der Erarbeitung konkreter Strategien und Handlungsempfehlungen für Kommunen und öffentliche Verkehrsunternehmen zur Sicherstellung einer demokratischen und sozial-ökologischen Mobilitätswende.

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produktionsweise.png (c) gemeinfrei/via Wikimedia

Dass ein System, in dem sich ein Mensch mit 200 Euro in der Tasche entscheiden kann, entweder einmal spontan mit der Bahn von München nach Berlin zu fahren oder zwei Flüge zwischen den beiden Städten zu buchen, in dem große Konzerne wie Amazon neu produzierte Ware verbrennen und Supermärkte Menschen dafür verklagen können, noch essbare Lebensmittel aus ihren Mülleimern zu fischen, und in dem ein eigener Begriff für die Herangehensweise existiert, elektronische Geräte so zu bauen, dass sie möglichst schnell kaputt gehen und man sie nachkaufen muss (geplante Obsoleszenz) – dass also ein solches System nicht der Weg sein wird, wie wir den nahenden Kollaps abwenden, ist offensichtlich. Dass statt dessen eine geplante Wirtschaft sinnvoll ist, in der wir uns entscheiden könnten, nur das herzustellen, was tatsächlich gebraucht wird (und das möglichst umweltfreundlich), statt nach dem kapitalistischen Profitsystem doppelt so viel zu produzieren, wie die Menschheit braucht, und noch einen Haufen Schrott dazu und diesen dann an unter einigen Wenigen zu verteilen, auch.

Laura Meschede, jW vom 3.4.19, S. 12/13

Den ganze Artikel lesen bei der Jungen Welt

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Eine Abkehr von der imperialen Automobilität – einer Mobilität, deren Möglichkeitsbedingung der Zugriff auf die Ressourcen anderer ist – beabsichtigen weder die Autokonzerne noch die Bundesregierung. Stattdessen soll das vorherrschende Verkehrssystem durch eine Änderung der Antriebstechnik (Elektro- statt Verbrennungsmotor) (Candeias 2012:10) und die Einführung des autonomen Fahrens samt Digitalisierung erneuert werden (vgl. auch „Das Auto im digitalen Kapitalismus. Dieselskandal, Elektroantrieb, autonomes Fahren und die Zukunft der Mobilität„). Weiterlesen

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Das ND bringt ein sehr schönes Interview mit Tilman Santarius, Professor für Sozial-Ökologische Transformation und Nachhaltige Digitalisierung an der TU Berlin, über Chancen und Gefahren der Digitalisierung:

Die Kunden von Google, WhatsApp sind nicht wir, die NutzerInnen, sondern sind die Marketingfirmen, die uns dann personalisierte Werbung anbieten. Das pervertiert die Idee des Internets als Allmende. Und deswegen müssen wir monopolrechtlich und auch mithilfe strengerer Datenschutzvorgaben die Internet-Konzerne regulieren.
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Gerade war ja wieder mal Klimagipfel. Und gleichzeitig wird immer klarer, dass die Blockchain-Technologie das wirklich neue Ding im Internet werden wird. Es zeichnet sich ab: Blockchains werden diejenigen umwälzen, die heute noch landläufig als die „Disruptiven“ gelten. Disruptiv ist eine Technologie, wenn sie ihre Vorgängertechnologie vollständig ersetzt. Oft geht das mit der neuen Entstehung und dem fast vollständigen Untergang von Klassenfraktionen einher. So haben Twitter und Facebook das klassische Internet aus HTML-Seiten und selbst-gebastelten Blogs ersetzt. Heute dominieren die sozialen Netzwerke von Konzernführungs Gnaden. Der Netzwerkeffekt und auf Benutzerbequemlichkeit optimierte Oberflächen stabilisieren die Dominanz solcher Dienste im jeweiligen Anwendungsbereich. Was die Blockchain nun mitbringt: Eine verteilte Infrastruktur aus gleichberechtigten Netwerkknoten ohne zentrale Server. Kryptographisch abgesicherte Zustände über die Zeit, Pseudonymität bzw. Anonymität und Monetarisierung auf der Ebene der einzelnen Teilnehmer. Beispiel: Steemit ist ein reddit- und twitter-ähnliches Nachrichtennetzwerk, das seine Autor_innen mit Mikrobeträgen in Steem für Beiträge, positive Bewertungen und sonstige Aktivitäten belohnt. Steemit kommt ebenso schick rüber wie die etablierten Dienste. Kein Staat oder Konzern kann Steemit auschalten oder zensieren.1 Und Steemit kommt mit seinem Mikropayment dem Gerechtigkeitsempfinden der Nutzer_innen entgegen, die in den Konzernnetzwerken kostenlos für den Datenreichtum von Facebook, Google und Co. anschaffen und ihnen damit zu Milliardenprofiten aus Werbewirtschaft und Datenhandel verhelfen. Der ökonomische Anreiz auf Subjektebene könnte den herrschenden Netzwerkeffekt knacken, der bisher jeden Alternativansatz von unten zum Scheitern verurteilt. Aber was haben das Klima und die Blockchain miteinander zu tun? Weiterlesen

  1. Steemit schränkte das technisch Mögliche bis Anfang 2017 per Lizenz ein, hat sich aber mittlerweile eines Besseren besonnen. Andere Blockchain-Publikationsansätze wie etwa Akasha scheinen da ein klareres Verhältnis zu haben und kündigen an, weiter gehen zu wollen, auch was den Ausschluss über Händi-verifizierte Anmeldung angeht. []

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Internet 2.0 war gestern, der Einsatz von Elektrotechnik und Informationstechnologie zur Automatisierung der Produktion seit den 1970ern nur der Anfang. In einer Zeit, in der das globale Wirtschaftswachstum gedämpft ist und sich Staaten in der Rezession befinden, scheint nun «Industrie 4.0» vielen das helle Licht am Ende des Krisentunnels zu sein. Mit zunehmender Digitalisierung, so das Credo, würde das Wirtschaftswachstum wieder anziehen und gleichzeitig einige der drängenden ökologischen, ökonomischen und sozialen Krisen gelöst. Die Ausrichtung der nationalen Wirtschaft auf die Herausforderungen der Digitalisierung der Produktion bietet eine Vision, die die negativen Begleiterscheinungen der neoliberalen Deregulierung vergessen macht.

Daher beschäftigt sich diese Publikation detaillierter mit der Industrie 4.0. Nach einer Klärung, was sich hinter dem Begriff eigentlich verbirgt und welche Hoffnungen vor allem die deutsche Regierung damit verbindet, widmet sich der Text den künftigen Rohstoffbedarfen von Industrie 4.0 sowie von Elektromobilität und der Umstellung auf Erneuerbare Energien, die beide eng mit dieser Diskussion verwoben sind. Der Fokus liegt hierbei auf den metallischen Rohstoffen, denn hier sind aus menschenrechtlicher und ökologischer Perspektive die größten Herausforderungen zu erwarten.

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