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Heute wird die deutsche Synchronfassung des preisgekrönten Dokumentarfilms „Citizenfour“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Im Anschluss an den Film diskutieren Mitglieder des NSA-Untersuchungsausschuss Christian Flisek (SPD), Martina Renner (Die Linke), Patrick Sensburg (CDU) und Hans-Christian Ströbele (Bündnis 90/Die Grünen), sowie TV-Autor Hubert Seipel („Snowden exklusiv – Das Interview“). Annette Dittert, NDR Autorin, moderiert die Diskussion. Es ist sicher eine ironische Spielart des Lebens, das ausgerechnet zwei Tage später, am Freitag, den 16.10.2015, der deutsche Bundestag die Vorratsdatenspeicherung aller Voraussicht nach beschließen wird. Weiterlesen

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Kai Schlieter liefert einen ganz guten Überblick über state of the art KI, Big Data und eine neue Herrschaftsformel: Schlieter konstatiert, dass die KI die Autonomie der Menschen immer weiter unterhöhlt und verweist darauf, dass sie ein enormes Potenzial für denjenigen bietet, der in der Lage ist, mit ihr die Zukunft der Menschen zu antizipieren. Dann, so Schlieter, kann er „vorab Einfluss nehmen und diese Zukunft in seinem Sinne verändern“.

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Grafik: von Lucke, Zeppelin Universität

Prof. Jörn von Lucke vom Lehrstuhl für Verwaltungs- und Wirtschaftsinformatik der privaten Zeppelin Universität in Friedrichshafen am Bodensee und sein „The Open Government Institute“ wollen jetzt auch die öffentliche Verwaltung eleganter, properer, fescher, gerissener, gewandter, gewiefter, pfiffiger, schicker, tüchtiger, gewitzter, klüger, patenter machen – so der recht breit gefächerte Bedeutungshorizont des Wörtchens „smart“. Dabei geht es ihm laut Zusammenfassung seines White Papers im Kern

um die Frage, welcher smarten Objekte der öffentliche Sektor bedarf und in welche CPS [cyberphysischen Systeme; LB] diese einzubetten sind. Zugleich ist sicherzustellen, dass diese sich in das Internet der Systeme, das Internet der Menschen, das Internet der Daten, das Internet der Dinge und das Internet der Dienste einfügen. Hier ist eine besondere Sensibilität geboten, denn smarte Objekte und CPS können, auch unbeabsichtigt, gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verstoßen. Information und Analyse, Automation und Kontrolle über das Internet der Dinge und das Internet der Dienste sind dort zu begrenzen, wo diese Schaden anrichten. In sechs Szenarien zu Smart Government werden erste Konkretisierungen zu Feuerwehr 4.0, Gericht 4.0, Finanzverwaltung 4.0, Standesamt 4.0, Landwirtschaft 4.0 und Bauverwaltung 4.0 vorgestellt. Mit ihnen soll der gemeinsame Dialog von Wissenschaft, Politik, Ver waltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über die inhaltliche Gestaltung von Verwaltung 4.0 eröffnet werden.

Weiter im White Paper (pdf). Vielleicht pflanzt sich hier aber auch das fort, was Susanne Lang bereits für die „smarte“ Industrie 4.0 analysiert und kritisiert hat.

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Kommende Woche finden in Hannover und Wien zwei interessante Veranstaltungen statt: In der niedersächsischen Landeshauptstadt wird es um
„Arbeit, Organisierung und die digitale Revolution“ gehen. Dabei geht es um die Digitalisierung von Arbeit und Produktionsverhältnissen, die Beschäftigte und Gewerkschaften vor neue Herausforderungen stellt. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Festivals «Spamfilter. Eine Woche Netzkultur» im Kulturzentrum Pavillon statt. Das Festival bildet den Abschluss für ein Jahr intensiver Beschäftigung mit dem Themenfeld Digitalisierung/Gesellschaft im Pavillon. In diesem Kontext verstehen wir unsere Veranstaltung als einen Beitrag zum Zusammenführen von Materiellem und Digitalem, von sozialen Verhältnissen und technischem Fortschritt.

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In Wien und in englischer Sprache werden „Algorithmische Regime und generative Strategien“ im Rahmen einer Tageskonferenz untersucht. Die regulatorische Politik maschineller Abläufe steht im Focus. Die Konferenz will den wachsenden Einfluss digitaler Steuerungssystemen und deren Kaskadeneffekte von Wirkungsmacht auf kulturelle und soziale Realitäten untersuchen und sich mit Fragen der Politik von Algorithmen, normativen Klassifikationen und algorithmischer Gouvernementalität auseinandersetzen.

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art-schoolÜber die „Linke und die Perspektiven der Digitalen Revolution“ wird die „Emanzipatorische Linke Berlin“ am Freitag, den 19. Juni ab 19 Uhr im gemeinsamen Wahlkreisbüro dreier Berliner Linkspartei-ParlamentarierInnen mit Anne “@SeeroiberJenny” Helm, Bezirksverordnete in Neukölln und bis Herbst 2014 in der Piratenpartei, sowie Shaked “@sshaked” Spier, LAG Netzpolitik  in der Greifswalder Straße 220, 10405 Berlin diskutieren. Zum Einladungstext

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Im Neuen Deutschland gibts die Rubrik Netzpolitik – immer ein Lesezeichen wert. Dort unterzieht Nick Sinakusch die Kryptowährung Bitcoin und die mit ihr verbundenen Ideen und Hoffnungen einer materialistischen Kritik:

Und zur Krise kommt es früher oder später ohnehin, ob in Bitcoin gezahlt wird oder in Euro. Denn der Grund der Krise liegt nicht in einer kreditgetriebenen Geldvermehrung. Sondern in der Tatsache, dass die kapitalistischen Unternehmen nicht nach Bedürfnissen produzieren, sondern Profit machen wollen. Das Konkurrenzspiel zwingt zur immer größeren Produktion und der immer wachsenden Warenmenge steht eine stets begrenzte Kaufkraft gegenüber. Ein anderes Geld löst diesen Grundwiderspruch nicht. … Sie sind Geld: Ein Mittel, den Ausschluss der Menschen von den Waren zu organisieren. Schließlich dient die ganze ausgefeilte Technik der Bitcoins nur dem Zweck der verlässlichen Eigentumsübertragung – also dem Zweck, sicherzustellen, dass die einen Geld haben und die anderen nicht und dass alles auch nur über Geld zu bekommen ist. Im Bitcoin-Universum sichert nicht mehr der Staat das Privateigentum, sondern die Technik. Mehr

Mit den beiden griechischen Ökonomen Vasilis Kostakis und Chris Giotitsas (»The (A)political Economy of Bitcoin«) kommt er zu dem Ergebnis, es brauche nicht neues oder anderes Geld. Nötig wäre vielmehr »eine andere politische Ökonomie, die die Fesseln des kapitalistischen Opportunismus abstreift und uns in eine neue Ära der wirtschaftlichen Transaktionen auf Basis der schöneren Aspekte des menschlichen Geistes leitet«.

Heute Abend Diskussion zum Thema in der Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin.

 

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raproWas haben racial profiling, vernetzte Polizeieinsätze in der EU und soziale Medien gemeinsam? Und wem gehört das Internet? In Italien beginnt am kommenden Montag, dem 13.10., eine Polizeioperation, um Menschen ohne gültige Papiere festzustellen und festzusetzen:

Kontrollen finden gewöhnlich an Bahnhöfen, Autobahnen oder Flughäfen statt. Insgesamt sind mehrere Tausend Polizisten beteiligt, nicht alle jedoch in den „Schwerpunktfahndungsmaßnahmen“ sondern im Regelbetrieb. Zu dieser „allgemeinen täglichen Dienstausübung“ gehört die Überwachung von Hauptverkehrsrouten. Neu ist, dass nicht nur an den Binnengrenzen kontrolliert werden soll: In der zweiwöchigen Operation „MOS MAIORUM“ werden erstmals auch die EU-Außengrenzen einbezogen. (heise.de)

Diese Sorte Polizeioperationen ist nicht neu: Bis auf Griechenland hat jede halbjährlich wechselnde EU-Präsidentschaft eine solche Vernetzung der Praxis staatlicher Kontrolle, Repression und Überwachung durchgeführt. Ziel ist es

effektiver gegen unerwünschte Migration vorzugehen“ (heise.de).

Spannend ist die Informationsgrundlage der Operation. Die Umsetzung der Kontrollen basiert auf offen zugängliche Daten im Internet und smart phones: Weiterlesen

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Bild:  Jaron_Lanier7 von Luca Vanzella / flickr / CC BY-SADer Philosoph Byung-Chul Han hält die Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an den US-amerikanischen Informatiker Jaron Lanier für eine falsche Entscheidung und begründet dies wie folgt:

Das Urteilsvermögen von Jaron Lanier ist offenbar sehr begrenzt. Ihm bleibt die Janusköpfigkeit des digitalen Mediums verborgen. In seiner Naivität lag er vollkommen falsch mit seiner Vision der freien, grenzenlosen Kommunikation im Netz. Angesichts der Internetmonopole wie Google und Facebook, die uns ausbeuten, uns einer digitalen Leibeigenschaft unterwerfen, bietet Jaron Lanier nun eine Lösung an. Sie ist wieder verblüffend und grandios naiv. Er schlägt vor, ein universales System der Mikrozahlung aufzubauen, das uns für die von Großkonzernen genutzten, von uns generierten Daten belohnt.“

und führt darüber hinaus weiter aus:

Das Problem, das wir heute mit dem Internet haben, lässt sich nicht ökonomisch lösen. Es ist vor allem ein politisches Problem. Die Politik überlässt die Digitalisierung der Gesellschaft der Ökonomie. Es findet keine politische Steuerung statt. Die weitgehende Untätigkeit der Politik, ja deren Lähmung ist der eigentliche Skandal.“

Weiterlesen beim Freitag.

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solidarityDie RLS hat einen Text von Felix Stalder unter dem Titel „Digitale Solidarität“ zugänglich gemacht. Der Text ist 2013 ursprünglich auf Englisch unter dem Titel «Digital Solidarity» erschienen, in der Reihe PML Books Series, einem Kooperationsprojekt des Londoner Verlags Mute Books und dem an der Lüneburger Leuphana Universität angesiedelten Post-Media Lab. Aus der englischsprachigen Ankündigung:

Felix Stalder’s extended essay, Digital Solidarity, responds to the wave of new forms of networked organisation emerging from and colliding with the global economic crisis of 2008. Across the globe, voluntary association, participatory decision-making and the sharing of resources, all widely adopted online, are being translated into new forms of social space. This movement operates in the breach between accelerating technical innovation, on the one hand, and the crises of institutions which organise, or increasingly restrain society on the other. Through an inventory of social forms – commons, assemblies, swarms and weak networks – the essay outlines how far we have already left McLuhan’s ‘Gutenberg Galaxy’ behind. In his cautiously optimistic account, Stalder reminds us that the struggles over where we will arrive are only just beginning.

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Der Roman Zero (Random House, 2014) des Österreichers Marc Elsberg mag sich teilweise wie eine Dystopie (also eine negative Utopie) lesen, doch alle hier beschriebenen Technologien werden bereits eingesetzt. Dank Big Data-Schnorchelei und ausgefeilter Computerprogramme sind Unternehmen (und in ihrem Windschatten Staaten) seit Jahren in der Lage, unser zukünftiges Verhalten in vielen Bereichen mit immer höherer Genauigkeit vorauszusagen. Dadurch können sie uns entsprechende Angebote machen – oder diese unterlassen. Weiterlesen

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